Bezirksgruppe Braunschweig e.V.


Projektgruppe "Stadtökologie"

Wußten Sie schon, daß eine ausgewachsene Birke im Sommer 700 Liter Wasser am Tag verdunstet?

Solche aufschlußreichen Aspekte hält das Thema „Stadtökologie“ bereit, der Wissenschaft vom Naturhaushalt in der Stadt. Dazu gehört zum einen die Tier- und Pflanzenwelt, zum anderen aber auch der Mensch. Da die Stadt im Gegensatz zur freien Landschaft speziell dem Menschen als Lebensraum dient, spielen hier auch kulturelle Dinge eine Rolle, wie z. B. die gebaute und gestaltete Umwelt.

Die Projektgruppe "Stadtökologie" setzt sich für eine vielseitige und „ökologisch“ funktionierende Stadtlandschaft ein.

Interessierte an unserer Projektarbeit können sich jederzeit in der NABU-Geschäftsstelle melden: NABU.Braunschweig@t-online.de .

 

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28. September – Montag
Beginn der Ausgabe der roten Kastanienlaub-Sammelsäcke
für unsere AktionRettet unsere Kastanien!
– Laubentsorgung hilft gegen die Kastanienminiermotte

Bereits im 11. Jahr in Folge organisieren wir nun schon die stadtweite Aktion „Rettet unsere Kastanien!“ und führen diese in Kooperation mit der Stadt Braunschweig und dem Entsorgungsunternehmen ALBA durch. Ziel der Hilfsmaßnahme ist es, durch das Zusammenkehren und Entsorgen des Kastanienlaubes die in den abgefallenen Blättern überwinternden Pupen der Kastanienminiermotten zu beseitigen, so dass die frühjährliche 1. Generation entscheidend reduziert wird – und zwar möglichst flächendeckend!
Die NABU-Geschäftsstelle fungiert dabei als alleinige Koordinationsstelle und einziger Ausgabeort für die uns für unsere Aktion von der Stadt zur Verfügung gestellten roten Spezialmüllsäcke, die ausschließlich in Braunschweig für die gebührenfreie Kastanienlaub-Entsorgung verwendet werden dürfen!

Alle näheren Informationen zu unserer Hilfsmaßnahme >> siehe 14./15. November.

Foto: "Aktive im Einsatz für unsere Kastanienbäume © Christiane Kaufmann (NABU)

 

01. September – 13./14. November 2021
NABU-Aktion „Rettet unsere Kastanien!“
– Laubentsorgung hilft gegen die Miniermotte

Aufruf zur Beteiligung an unserer 11. stadtweiten Hilfsaktion
– 
gebührenfreie Müllsäcke sind beim NABU erhältlich
!

Unseren Kastanien geht es schlecht: welkes bis trockenes, braunes Laub oder gar partieller Laubabwurf schon mitten im Sommer zeigen es unübersehbar an! Schuld ist die seit ca. 1984 in Mitteleuropa auftretende Kastanienminiermotte. Sie befällt hauptsächlich unsere weißblühenden Kastanien und stresst die Bäume zusätzlich zu Hitze, Wassermangel und Luftschadstoffen. Über die Jahre sind daher nachhaltige Auswirkungen auf deren Vitalität zu erwarten.

Bereits im 12. Jahr in Folge organisieren wir, der NABU Braunschweig, deshalb nun schon die stadtweite Aktion „Rettet unsere Kastanien!“ und führen diese in Kooperation mit der Stadt Braunschweig und dem Entsorgungsunternehmen ALBA durch.
Ziel der Hilfsmaßnahme ist es, durch das Zusammenkehren und Entsorgen des Kastanienlaubes die in den abgefallenen Blättern überwinternden Miniermottenpuppen zu beseitigen, so dass die frühjährliche 1. Generation entscheidend reduziert wird – und zwar möglichst flächendeckend!

Bei rund 2.000 Bäumen ist das eine echte Gemeinschaftsaufgabe, die optimal organisiert werden muss! Aus diesem Grunde erfolgt die Ausgabe der ausschließlich (!) zum Aufsammeln von Kastanienlaub zur Verfügung gestellten
roten Kastanienlaub-Sammelsäcke ab dem 01. September
allein in der NABU-Geschäftsstelle. Hier werden zur Koordination die Standorte aller auf öffentlichem wie auch auf privatem Grund stehenden Kastanienbäume registriert und freiwillige Helfer/innen zugeordnet.

>> DieÖffnungszeiten unserer Geschäftsstelle: Montag , Mittwoch + Freitag jeweils von 16:00 - 18:00 Uhr.

Wer bereit ist, unseren Kastanien zu helfen, ist deshalb gebeten, sich beim NABU für bestimmte Bäume oder Gebiete anzumelden oder sich in Absprache (wohnortnah) einteilen zu lassen. Dies ist unbedingt erforderlich, denn die Aktion kann nur dann Erfolg zeigen, wenn das Kastanienlaub möglichst flächendeckend entsorgt wird. Nur so können unsere Kastanien auch in den nächsten Jahren die Chance bekommen, sich weiter zu erholen! Denn niemand weiß, wie lange die Bäume die vielfachen Belastungen, denen sie ausgesetzt sind, ansonsten noch werden verkraften können. Es kommt also auf die Bereitschaft der Bürger/innen an, unseren Kastanien zu helfen!

Nicht nur im Nachbarschafts-, Familien- oder Freundeskreis sondern auch für Schulklassen oder Kindergarten-Gruppen bietet sich hier übrigens eine Team-Aktion an!

Höhepunkt der Hilfsmaßnahme ist das offizielle Aktionswochenende am 13./14. November!

Die kostenlose Abholung der befüllten Kastanienlaub-Sammelsäcke durch ALBA erfolgt wieder mit der auf das Aktionswochenende folgenden, regulären Restmüll-Abfuhr – sofern die Säcke nahe den Mülltonnen an der Straße bzw. an einem Straßenbaum abgestellt werden!
Im Prinzip kann jede/r bis zu "seinem" Müllabfuhrtermin Kastanienlaub eintüten, also
bei zweiwöchentlicher Leerung der grauen Tonnen bis zur nächsten Abholung. Bei der Befüllung der Säcke ist jedoch unbedingt zu beachten, dass diese nur bis zu einem für die Müllwerker noch gesundheitsverträglichen und den Rücken nicht überlastenden Maße befüllt werden – noch dazu angesichts der großen Anzahl an Säcken, die alle mit Muskelkraft in die Müllwagen gehoben werden müssen! Die Säcke sollten also bei trockenem Laub nur bis zu 2/3, bei nassem Laub lediglich bis zur Hälfte befüllt werden!

Schon deutlich vor dem Aktionstermin herunter gefallenes Kastanienlaub kann übrigens genauso über die hauseigenen Mülltonnen entsorgt werden – im Gegensatz zu sonstigem Laub, das entweder kompostiert, unter Büsche oder Hecken gefegt oder in die grüne Tonne gefüllt wird!
Und.... auch wenn der Einsatz von Hightech insbesondere Männern naturgemäß besonderen Spaß macht: auf Laubsauger sollte man aus Lärm- und Naturschutzgründen möglichst verzichten – der gute alte Laubbesen tut´s nicht nur genauso sondern sogar noch in kürzerer Zeit und schont neben Ohren und Nerven (der Nachbarn) auch noch die Kleinlebewesen unter dem Laubstreu! Und die wollen wir doch auch leben lassen....
>> Flyer zur Aktion: hier klicken (Version 2021)

Erfreulich ist, dass nach den bereits durchgeführten 10 Aktionsjahren die meisten Kastanienbäume in ihrem Erscheinungsbild inzwischen unverkennbare Anzeichen der Erholung zeigen, was eindeutig für den Erfolg der Maßnahme und deren Fortsetzung spricht!

FOTO-AKTION:
Wir suchen passende FOTOS für die Öffentlichkeitsarbeit zu unserer Kastanienlaub-Aktion, also Bilder, die mehrere Teilnehmer/innen während des Einsatzes zeigen oder ein Gruppenfoto nach getaner Arbeit mit befüllten Laubsäcken, vielleicht sogar vor einem Kastanienbaum.....!
Mailen Sie uns einfach bis spätestens 30.11. Ihre 3 schönsten Bilder an NABU.Braunschweig@t-online.de .
Die von einer Jury ausgewählten 10 besten Fotos prämieren wir mit jeweils einem unserer NABU-Fotokalender!

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>> 16.10.2018: Live-Interview-Stunde bei Radio Okerwelle (Moderator: Wolfgang Altstädt) zur Kastanienlaub-Aktion:
mit Carlo Fuchs (NABU), Rainer Bielefeld (Stadtteil Weststadt) und Dr. Maria Störrle (Gartenbau-Lehrerin der Waldorf-Schule)
>>>>
Aufzeichnung der Live-Interview-Stunde .

 

 

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Verbot von starken Rückschnittmaßnahmen
01. März bis 30. September
zum allgemeinen Schutz der Tierwelt (BNatSchG, § 39)
mehr lesen

Rauchen, Grillen und Entzünden von Feuer
in Wald, Moor und Heide oder in gefährlicher Nähe davon
01. März bis 31. Oktober
wegen akuter Brandgefahr verboten (NWaldLG, § 35)

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01. + 08. + 15. August 2015 – jeweils Samstag
"
Garten der Wildblumen" inkl. Info-Stand im Rahmen der städt. City-Aktion "Braunschweig blüht auf"

Vom 01.-16. August findet auf verschiedenen Plätzen der Innenstadt die vom Stadtmarketing organisierte Veranstaltung "Braunschweig blüht auf" statt, an welcher wir uns im Rahmen des Arbeitskreises "Biologische Vielfalt" mit einem zusammen mit dem Städtischen Fachbereich "Stadtgrün und Sport"auf dem sog. Domplatz gestalteten "Garten der Wildblumen" beteiligen sowie mit einem Stand. Hier kann man sich Inspirationen für die Gestaltung eines naturnahen Gartens holen, angelegt mit zahlreichen heimischen Pflanzenarten von hohem ökologischem Wert, welche die Artenvielfalt erhalten und fördern können. Dies beinhaltet auch kleine "Insektenhotels" aus Baumscheiben, Lehmziegeln und hohlen Stängeln oder auch eine Trockenmauer und z. B. Lesesteinhaufen.

Unser Stadtgarten zeigt beispielhaft eine mögliche Gartengestaltung, die durch ihren Formen- und Farbenreichtum sowohl die Menschen erfreut, als auch Schmetterlingen, Wildbienen und Vögeln eine Heimstatt bietet. So haben wir Pflanzen verwendet, die man in der heimischen Natur findet, aber auch Küchenkräuter und Kulturpflanzen aus alten Bauerngärten. Hierzu zählen u.a. Kornblume, Kamille, Moschusmalve, Skabiose, Blutweiderich, Zimbelkraut und Mauerpfeffer, aber auch Thymian und Oregano. Sie kommen auch bei uns in der Region vor und bieten heimischen Insekten wesentlich bessere Bedingungen als die meisten exotischen Pflanzen. Ansprechpartner: Jonas Ebers.

. . © Foto „Wildblumenwiese“: Carlo Fuchs (NABU)

Am 01. + 15. August ist unser Stand jeweils von 10 - 18 Uhr besetzt, am 08. August von 10 - 16 Uhr, wobei man hier zusätzlich (am 07.+ 08. August) erleben kann, wie der braunschweiger Bildhauer Magnus Kleine-Tebbe aus einem Sandstein-Block eine mit kleinen Tiermotiven schmuckvoll verzierte Vogeltränke meißelt. Darüber hinaus bieten wir an allen 3 Samstagen an unserem Stand Samentüten sowie umfassendes Infomaterial zum Thema "Natur rund um Haus und Garten" – ein kleiner Ausschnitt aus dem umfangreichen Sortiment unserer Geschäftsstelle.

 

 

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Bienen brauchen Blütenvielfalt – mach mit!
Leitfaden "Kompensations- und Grünflächen zum Wohle der Honig- & Wildbienen" veröffentlicht

Einen Leitfaden zum Thema „Kompensations- und Grünflächen zum Wohle der Honig- und Wildbienen" hat jetzt das Institut für Bienenkunde Celle des Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) verfasst. Herausgeber der Online-Broschüre ist das Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz und Landesentwicklung. Der Hintergrund: Honig- und Wildbienen sind zum Erhalt der biologischen Vielfalt und zur Sicherung und Steigerung von Erträgen in der Landwirtschaft unverzichtbar. Bienen benötigen ganzjährig ein reichhaltiges und vielfältiges Blühangebot diese Voraussetzung ist heute in der teilweise intensiv genutzten Landschaft jedoch nicht überall gegeben.

In einem mit mehreren niedersächsischen Behörden, Institutionen und Verbänden besetzten Arbeitskreis sind unter Federführung des Institutes für Bienenkunde nun die Grundlagen erarbeitet worden, um entsprechende Lösungsansätze und Empfehlungen für die Verbesserung des Blühangebotes aufzuzeigen. Das Ziel: Zukünftig sollen noch mehr als bislang schon geschehen und wo immer möglich bei der Nutzung und Ausgestaltung von Kulturflächen in der freien Natur und im Siedlungsbereich Nahrungsangebote für Bienen geschaffen werden. Auch bei der Konzeption naturschutzbezogener Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen oder auch der Verwendung von Ersatzgeld im Sinne der Eingriffsregelung gibt der Leitfaden nützliche Hinweise auf Möglichkeiten zugunsten des Blühangebots für Honig- und Wildbienen.

„Der Leitfaden wird helfen, die Kreativität all derjenigen weiter zu entwickeln, die unsere Landschaft für die Bienen blütenreicher gestalten wollen. Die Publikation wird das Eigeninteresse der Land- und Forstwirte, der Kommunen und Behörden, der Gartenbesitzer und anderer Akteure hierin verstärken und zwar zum Nutzen der Bienen und der Natur", so Landwirtschaftsminister Gert Lindemann.

Der Leitfaden verweist auch auf die verschiedenen niedersächsischen Förderinstrumentarien, die den Akteuren Raum lassen, selbst nach Lösungen für die Ausgestaltung einer bunten Landschaft zu suchen. Minister Lindemann: „Blühangebote für die Bienen zu erhalten, zu pflegen und zu schaffen sollte für jeden Niedersachsen selbstverständlich sein, denn davon profitieren die Natur und der Mensch vielfältig."

Den Leitfaden „Bienen brauchen Blütenvielfalt - mach mit!" gibt´s auch hier als PDF (7,3 MB): Leitfaden-Download

 

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Kein Grund zur Panik:
Tipps zum Umgang mit Bienen, Wespen und Hornissen

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Wenn Sie unsere ehenamtliche Naturschutzarbeit mit einer Spende unterstützen möchten...

Spendenkonto:
NABU BezGrp. Braunschweig ,
Postbank Hannover,
BIC
: PBNKDEFF
, IBAN: DE75 2501 0030 0081 0113 04

Spenden an den NABU sind natürlich steuerlich absetzbar.

Der NABU Braunschweig als staatlich anerkannter, gemeinnütziger Naturschutzverein
ist aufgrund des gültigen Freistellungsbescheides des Finanzamtes zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen berechtigt.
Bis
300,- Euro (bis 2020: 200,- Euro) genügt dem Finanzamt jedoch eine Kopie des Kontoauszugs als Spendenbeleg !

Erbschaften und Vermächtnisse an den NABU sind steuerbefreit.

 

 

Sie können den NABU auch durch Ihre Mitgliedschaft unterstützen!
Der Jahresbeitrag beträgt nur 48,- Euro, eine Familienmitgliedschaft sogar nur 55,- Euro und für Jugendliche, Erwerbslose und Rentner bieten wir im NABU einen reduziert Beitrag von nur 24,- Euro an. Neben dem ideellen Wert der Unterstützung einer guten Sachen erhalten Sie als Mitglied vierteljährlich das umfangreiche NABU-Journal des Bundesverbandes sowie halbjährlich unser umfangreiches regionales Veranstaltungsprogramm, ggf. auch von uns herausgegebene Mitteilungsbroschüren.
Alle, die unsere Naturschutzarbeit durch ihre Mitgliedschaft im NABU unterstützen, erhalten bei uns als Dankeschön 15 % Rabatt auf alle Nisthöhlen, Vogelfutter und Futterspender sowie Kalender!
Darüber hinaus bekommen Sie freien Eintritt sowie z. T. Ermäßigungen in NABU-Besucherzentren.....
Gern senden wir Ihnen auch kostenlos verschiedenes Info-Material über den NABU zu.
Hier erhalten Sie zum Download (PDF) ein
Beitrittsformular .

 

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Tipps zum Umgang mit Nacktschnecken – ohne Gift

In feuchten Sommern können Nacktschnecken Gartenbesitzer schier zur Verzweiflung bringen. Die Liste der Rezepte gegen Schnecken ist groß, doch nur die Kombination mehrerer Methoden verspricht Chancen auf Abhilfe. Ein massenhaftes Auftreten gerade von Nacktschnecken zeigt, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist. Der NABU empfiehlt deshalb vor allem, die natürlichen Feinde der Nacktschnecken zu fördern. Ein naturnaher Garten, der Nützlingen Unterschlupf bietet, ist von vornherein besser gegen Schnecken gewappnet. Massenvermehrungen von Nacktschnecken kommen hier nur selten vor.
Zu den Vertilgern von erwachsenen Nacktschnecken gehören Igel und Spitzmäuse, Vogelarten wie Amseln, Stare und Elstern, außerdem Kröten und Blindschleichen.
Diese Tiere fühlen sich am ehesten in einem naturnah gestalteten Garten wohl.

Um gefährdete Pflanzen herum sollte man den Boden möglichst offen halten und nicht oder nur sehr dünn mulchen, damit der Boden abtrocknen kann. Schnecken brauchen viel Feuchtigkeit – Trockenheit ist deshalb ihr größter Feind. Probate Mittel sind auch die im Fachhandel erhältlichen aber teuren „Schneckenzäune“, welche von den Tieren nicht überklettert werden können, sowie das Streuen von Sägemehl oder Kalkstreifen. Schnecken meiden raue Oberflächen und der Kalk verätzt ihre Sohle. Bei Regen ist diese Methode aber nur bedingt wirksam oder muss häufig wiederholt werden.

Die eingeschleppte Spanische Wegschnecke – ein nicht unproblematischer Neubürger

Bei starkem Befall ist ein regelmäßiges Absammeln der Tiere sinnvoll. Hohl liegende Bretter mit pflanzlichen Abfällen als Köder oder große Blätter (zum Beispiel Rhabarber) dienen als Verstecke für die Schnecken, unter denen man sie dann täglich absammeln kann. So kann man auch der eingeschleppten Spanischen Wegschnecke – auch als Kapuzinerschnecke bekannt – Herr werden, die bei Massenvorkommen unsere heimischen Nacktschnecken verdrängt. Denn sie wird wegen ihrer starken Schleimabsonderung selbst von Igeln oder Kröten meist verschmäht und ist auch gegen Trockenheit vergleichsweise wenig empfindlich.

Unter den gehäuselosen Nacktschnecken bereiten neben der Spanischen Wegschnecke vor allem die Gartenwegschnecke und die Ackerschnecke Probleme. Die bis vier Zentimeter große Gartenwegschnecke ist grau bis schwarz gefärbt, ihre Sohle ist gelblich bis orange. Sie bevorzugt ein Leben am Boden und in der obersten Bodenschicht. Hauptnahrung sind demgemäß Wurzeln und weniger die grünen Pflanzenteile. Die Ackerschnecke wird bis fünf Zentimeter groß. Farbe: gelblichweiß bis braun, oft mit netzartiger Zeichnung. Die Sohle ist hell gefärbt. Sie klettert gerne auf Pflanzen hinauf, um dort zu fressen. Die Jungschnecken leben dagegen vorwiegend im Boden. Gefährdet sind also alle Pflanzenteile und Pflanzenarten.

Beachten sollten Gartenbesitzer übrigens, dass längst nicht alle Schneckenarten Schäden anrichten:
Gehäuseschnecken wie zum Beispiel die Schnirkelschnecken leben überwiegend von totem Pflanzenmaterial und helfen auf diese Weise sogar bei der Humusbildung mit.
Auch die große Weinbergschnecke – sie steht übrigens unter Naturschutz – hilft demGärtner, denn sie frisst auch die Eigelege der Nacktschnecken auf.

Die geschützte Weinbergschnecke frisst mit Vorliebe auch Nacktschnecken-Gelege

 

Die Maßnahmen im Überblick

Vorbeugen
Die überwinternden Schneckengelege bestehen oft aus mehreren hundert Eiern. Zur Vernichtung der Eier hat man früher zum Beispiel die Beete entweder im Spätherbst nach den ersten Frösten tiefengelockert oder auch im zeitigen Frühjahr gründlich durchgehackt, aber solche Maßnahmen können das Bodenleben insgesamt beeinträchtigen und wiedersprechen damit den Grundsätzen des biologischen Gärtnerns.

Eine verträgliche und generell wirksame Maßnahme ist es statt dessen, gefährdete Beete nicht abends, sondern frühmorgens zu gießen, so dass die nachtaktiven Schnecken die Feuchtigkeit nicht mehr zur Nahrungssuche ausnutzen können!
Und statt flächendeckender Bewässerung empfiehlt es sich außerdem, jede Pflanze alle zwei bis drei Tage einzeln und kräftig zu gießen, damit die Schnecken keine größeren feuchten Flächen finden, auf denen sie sich fortbewegen können.

Absammeln
Insbesondere bei starkem Befall ist ein regelmäßiges Absammeln der Tiere sinnvoll. Grundsätzlich ist dies eine der wirksamsten Methoden. Um nicht zu lange suchen zu müssen, kann man sich die Vorliebe der Schnecken für feuchte Flächen zu Nutze machen und den Schnecken dementsprechende Verstecke und Schlafplätze anbieten, aus denen sie dann abgesammelt werden. Geeignet sind Bretter mit pflanzlichen Abfällen als Köder zwischen den Beeten, alte Dachziegel, umgedrehte Blumentontöpfe oder auch Orangenschalenhälften. Außerdem sind große Blätter, wie z. B. vom Rhabarber, natürliche Versteckplätze. Die beste Zeit zum Schneckensammeln ist spät abends, ganz früh morgens oder auch nach einem warmen Regen.

Förderung natürlicher Feinde
Ein naturnaher Garten, der Nützlingen Unterschlupf bietet, ist dadurch von vornherein besser gegen Nacktschnecken gewappnet. Massenvermehrungen kommen hier nur selten vor. Zu den Vertilgern von erwachsenen Schnecken gehören Igel und Spitzmäuse, Vogelarten wie Amseln, Stare und Elstern, außerdem Kröten und Blindschleichen. Über Eigelege und Jungschnecken machen sich gerne Laufkäfer und Laufkäferlarven her, ebenso Glühwürmchen und ihre Larven, Hundertfüßler und Weinbergschnecken.

Abschrecken durch Pflanzen
Bohnenkraut und Kamille, ringförmig um die Beete gepflanzt, haben den Ruf, Schnecken abzuschrecken. Doch Schnecken entwickeln durchaus unterschiedliche Geschmäcker. Hier kommt es also auf den Versuch an.

Abhalten durch Schneckenzaun
Schneckenzäune sind hoch wirksam, jedoch eine teure Angelegenheit. Der Trick der Metall-Schneckenzäune ist ihr abgewinkeltes Profil, das die Nacktschnecken nicht überwinden können. Schneckenzäune sind bei den Herstellern sowie in Baumärkten und Gartenfachgeschäften erhältlich. Der schönste Schneckenzaun ist jedoch vergebens, wenn nicht auch hier alle miteingezäunten Nacktschnecken abgesammelt werden!
Beachtet werden muss zudem, dass die Zäune wenigstens zehn Zentimeter tief im Boden verankert werden sollten und ungefähr genauso hoch aus dem Boden heraus ragen. Außerdem müssen sie frei stehen und dürfen keinen Kontakt mit Gemüse oder Gras haben.

Abhalten durch Streu und Kalk
Um Gemüsebeete ausgestreute Schutzringe aus Sägemehl, Steinmehl oder Branntkalk halten Schnecken durch ihre entfeuchtende Wirkung fern. Außerdem verätzt der Kalk ihre Sohle und hält sie dadurch ab. Vor dem Anlegen einer Sperrzone müssen in dieser natürlich alle Schnecken gründlichst abgesammelt werden!
Nach Regenfällen oder starker Taubildung müssen die Sperrstreifen allerdings jedes Mal erneuert werden, da zum Beispiel der Branntkalk dann seine Wirksamkeit verloren hat. Sperrstreifen erfordern einiges am Platz: Branntkalkstreifen sollten 30 Zentimeter breit sein, Sägemehl sollte mindestens fünf Zentimeter mächtig und in einer Breite von einem halben bis einem Meter gestreut werden.

Töten in der Bierfalle
Bierfallen gelten als Klassiker der Schneckenbekämpfung, sind aber mit Vorsicht zu genießen: Die Anlockwirkung des Bieres kann leicht zum Bumerang werden, denn leicht werden so auch Nacktschnecken aus dem Nachbargarten oder von außerhalb angelockt. Und nur ein geringer Teil der angelockten Tiere fällt auch in die Bierbecher hinein.
Damit keine anderen Gartenbewohner hineinfallen und ertrinken, dürfen die Beckerfallen nicht ebenerdig eingegraben werden.
Den gleichen Anlockeffekt wie Bier hat übrigens auch das in verschiedenen Präparaten als Schneckengift im Handeln erhältliche "Schneckenkorn", das Schnecken ebenfalls auf große Distanzen anlockt! Und auf ihrem Weg hinterlassen diese ggf. vor ihrem Tod auch noch viele Eigelege.

Töten per Hacke oder Spaten
Sofern Nacktschnecken mit einer Hacke oder einem Spaten durchtrennt werden, sollten die getöteten Tiere trotzdem eingesammelt und kompostiert oder vergraben werden, da der Aasgeruch sonst weitere Schnecken anlockt. Nacktschnecken habe nämlich die Eigenart, ihre toten Artgenossen aufzufressen und nach deren Verzehr könnte dann als nächstes der Salat dran sein...

Enten und Hühner
Ausgezeichnete Nacktschneckenvertilger sind Indische Laufenten und Khaki-Campell-Enten. Hühner sind gut geeignet, das umliegende Gelände von Scheckengelegen zu säubern. Enten oder Hühner lohnen sich aber nur für große Gärten und man muss natürlich für ihre artgerechte Haltung sorgen.

 

Links

Was tun gegen die Schneckenplage? Faltblatt der baden-württembergischen Landwirtschaftsverwaltung zum PDF-Download
Schnecken im Garten. Ausführliche Info des österreichischen Umweltbundesamtes.
Schnecken im Garten. Gut gemachte Info im Rahmen einer Weichtiere-Enzyklopädie.
Weitere allgemeine Links zu Schnecken und Weichtieren...

Hersteller und Vertreiber von Schneckenzäunen

Arion, Franz Josef Haseneder, Am Schmidberg 21, 85669 Reithofen, Tel. 08124-5387-0, info@hag-ideen.de , www.hag-ideen.de/arion/arion.htm
Dipl.-Ing. Nicola Krämer, Am Plessenfelde 13, 30659 Hannover, Tel./Fax 0511-6498718, nicola.kraemer@t-online.de , www.schneckenzaun.com
Hans-Jürgen Dippel, Schorenstraße 5a, 78337 Öhningen, Tel. 07735-1034, info@schneckenfrust.de, www.schneckenfrust.de
Irka Schneckenzaun, Rita Moser, Höhstigl 4, 86508 Rehling, Tel. 08237-5588, Fax 08237-6323, info@irka-schneckenzaun.de , www.irka-schneckenzaun.de
Biokeller, Konradstraße 17, 79100 Freiburg, Tel. 0761-706313, Fax 0761-706314, info@biokeller.de , www.biokeller.de/garten/schneckenzaun.html

 

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07. Juli 2009 (mit Aktualisierungen in 2018)
(herausgegeben von der NABU-Bezirksgeschäftsstelle Braunschweig)
Überall sterben Grünfinken -- Trichomonadose-Befund in Braunschweig

(Braunschweig) - Das rätselhafte Grünfinkensterben geht weiter, und zwar flächendeckend. Aus ganz Niedersachsen gehen inzwischen Meldungen in der NABU-Bezirksgeschäftsstelle Braunschweig ein, die in Absprache mit dem NABU Landesverband als Kontakt- und Meldeadresse für ganz Niedersachsen fungiert. Dabei ist das Phänomen vielerorts noch gar nicht allgemein bekannt, denn viele der Meldenden, die mehrere tote Grünfinken an ihren Fütterungen hatten, sind erst durch eigene Recherche im Internet auf die hinweisgebende NABU-Website gestoßen und haben sich dann wie gebeten gemeldet. Das macht deutlich, dass es sich bei den bisher bekannten Fällen wahrscheinlich erst um die Spitze eines Eisberges handeln dürfte. Die eingegangenen Meldungen betreffen jedenfalls quasi flächendeckend Orte in ganz Niedersachsen, aber auch Meldungen aus NRW gehen ein und vereinzelt werden auch Fälle aus anderen Bundesländern gemeldet, so u. a. aus Sachsen-Anhalt. Zudem ist Schleswig-Holstein bereits seit Mai großflächig betroffen.

Nachdem der vor einem Monat vom NABU über die kooperativen Mitarbeiterinnen der Abt. Veterinärwesen und Verbraucherschutz der Stadt Braunschweig zur Untersuchung ins LAVES Veterinärinstitut Hannover eingesandt worden ist, kam nun der Befund der Sektion: Trichomonadose! Damit gibt es nun einen weiteren belegten Todesfall in dem mysteriösen Grünfinken-Sterben, der durch diesen Vogelparasiten verursacht wurde. Warum bis auf wenige Ausnahmen bisher fast ausschließlich Grünfinken betroffen sind, ist weiterhin unklar.

Klar scheint hingegen inzwischen zu sein, dass es sich um eine Pandemie handelt, also ein großflächiges Auftreten dieser Infektionskrankheit. Dabei sind Trichomonaden ganz allgemein weit verbreitet, vor allem bei Tauben aber z. B. auch bei Wellensittichen, wo sie sich im oberen Verdauungstrakt einnisten und dort über Monate oder sogar Jahre parasitieren können, ohne dass der Vogel Krankheitssymptome ausbildet. Dieses sind in erster Linie starkes Aufplustern, lethargisches Verhalten (der Vogel wirkt apathisch oder auch schläfrig, z. T. kurzatmig), fehlender Fluchtreflex, zudem eventuell auch Schluckbeschwerden oder ein schaumig-verklebt wirkender Schnabel.

© Foto "Grünfinken an der Futtersäule": Ingo Ludwichowski

Bei anhaltend sommerlichen Temperaturen kann die Krankheit jedes Jahr wieder in größerem Ausmaß auftreten. Futter- und insbesondere Wasserstellen für Vögel sind gerade im Sommer ideale Ansteckungsherde, so dass ein kranker Vogel schnell andere Vögel infizieren kann. Eine Medikamentengabe ist nicht möglich, da Wirkstoffe bei freilebenden Tieren nicht dosiert werden können. Die Infektion verläuft immer tödlich. Nach Angaben von Veterinären besteht für den Menschen, Hunde und Katzen keine Gefahr einer Infektion. Aus bisher unbekannten Gründen scheinen auch die meisten anderen Vogelarten wesentlich weniger empfindlich auf den Erreger zu reagieren als Grünfinken.

Folgende Empfehlungen möchte der NABU nach Rücksprache mit verschiedenen Veterinärmedizinern geben:
1.)
Um der weiteren epidemischen Ausbreitung des Grünfinken-Sterbens in diesem Jahr (2009) entgegen zu wirken, sollten aktuell zur Prophylaxe flächendeckend alle Sommer-Futterstellen entfernt werden! Die Ansammlungen von Grünfink-Trupps und der direkte Kontakt untereinander wie auch die Benutzung desselben Futtersilos befördern eine Ansteckung mit dem hochinfektiösen Erreger.
2.) Beim Fund eines toten Grünfinks sollten derzeit aufgrund des potentiellen Trichomonadenbefalls insbesondere auch Trink- und Badeschalen entfernt werden, da der Erreger im Wasser bis zu 24 Stunden überleben kann. Ein regelmäßiger Wasserwechsel ist hier leider nicht ausreichend und kann dem Problem nicht entgegenwirken, da das Wasser bereits durch den ersten infizierten Vogel wieder kontaminiert wird. Statt dessen sollte man die Schalen gründlich mit heißem Wasser reinigen und richtig austrocknen lassen, um die Keime abzutöten.
Wir empfehlen allerdings ausdrücklich, Trink- und Badegelegenheiten nur bei Verdachtsfällen zu entfernen
, da gerade in den Sommermonaten sehr viele Vogelarten dieses Angebot dringend benötigen!
3.) Ähnliche Symptome wie durch Trichomonaden können bei Singvögeln jedoch u. a. auch durch Salmonellen hervorgerufen werden, so dass betroffene – noch lebende oder frisch tote – Tiere auf jeden Fall unverzüglich den Veterinärmedizinischen Untersuchungsämtern der Länder (in Niedersachsen: Veterinärinstitut Hannover, Eintrachtweg 17, 30173 Hannover) oder der örtlichen Veterinärbehörde zur Untersuchung übergeben werden sollten!

Um einen besseren Überblick über die Ausbreitung und den Verlauf der Epidemie zu erhalten, bitten wir weiterhin die Bevölkerung, uns Fälle von toten Grünfinken zu melden ( NABU.Braunschweig@t-online.de ).
Zur Aufklärung der Ursachen des Massensterbens könnte zudem auch die Beantwortung folgender Fragen helfen:

Bitte haben Sie in diesem Zusammenhang jedoch Verständnis dafür, dass es uns im Rahmen unserer rein ehrenamtlichen Tätigkeit zeitlich nicht möglich ist, auf jede eMail-Mitteilung individuell zu antworten! Alle Informationen, die wir Ihnen zu diesem Thema geben können, finden Sie in obigem Text.

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05. Juni 2009
(herausgegeben von der NABU-Bezirksgeschäftsstelle Braunschweig)
NABU deckt rätselhaftes Grünfinkensterben auf -- Viele Vögel sterben an Futterstellen

(Braunschweig) - Ein rätselhaftes Grünfinkensterben beunruhigt zur Zeit die Naturschützer des NABU. "Nachdem Mitte der Woche zwei Mitteilungen über tote Grünfinken in der Geschäftsstelle des NABU eingingen, hat eine NABU-interne Recherche noch weitere Fälle, z. T. auch in anderen Bundesländern ergeben", so Carlo Fuchs, Vorsitzender des NABU Braunschweig und Leiter der Faunistischen Arbeitsgemeinschaft Südost-Niedersachsen des NABU. "Seit Anfang Mai haben Vogelfreunde gehäuft tote Grünfinken an ihren das ganze Jahr über betriebenen Futterstellen gefunden, z. T. auch großräumig darüber hinaus. Nach Auskunft des Kollegen Ingo Ludwichowski vom NABU Schleswig-Holstein z. B. liegt die Summe der dem NABU dort bekannt gewordenen Fälle aus einer Vielzahl von Ortschaften wie Scharbeutz, Malente oder Mölln inzwischen bei über 200 Tieren! Auch in Nordrhein-Westfalen wurden aus unterschiedlichen Ecken des Münsterlandes bis jetzt mindestens 12 verendete Tiere verendeten Grünfinken gefunden. Ebenso ist Hessen betroffen und in Niedersachsen hat sich neben Lüneburg nun leider auch Braunschweig in die Reihe dieser bis jetzt mysteriösen Todesfälle eingereiht. Dabei hat die sehr umsichtige Naturfreundin aus Lamme, die uns über inzwischen 7 tote Grünfinken innerhalb der letzten Wochen informierte, ihre Futterstelle im Prinzip vorbildlich betreut: benutzt wurde kein Futterhäuschen, in welchem die Vögel zwischen dem Futter herum hüpfen und dieses durch Kot verkeimen, sondern eine hygienisch einwandfreie Futtersäule, und auch das Wasser einer zudem aufgestellten Vogeltränke wurde täglich gewechselt und die Schale jedes Mal gründlich ausgespült. Trotzdem traten auch dort solche Todesfälle auf, wobei die Finken wie andernorts auch die typische Symptomatik eines Trichomonadenbefalls zeigten, wie er 2008 bei Grünfinken insbesondere in Norwegen und Großbritannien aufgetreten ist."

Bei Trichomonas gallinae aus der Gruppe der Trichomonaden handelt es sich um sehr kleine, einzellige Geißeltierchen (8 x 14 µm). Sie sind hochgradig infektiös und übertragen sich rasch von einem Tier auf das andere. Nach dem Befall verengt sich bei Vögeln der Kropfausgang, mit der Folge einer starken Schwellung. Die Tiere sind kurzatmig, da der geschwollene Kropf auf das Atmungssystem drückt. Erkrankte Vögel wirken matt, apathisch, schlafen überdurchschnittlich viel und ihr Gefieder ist stark aufgeplustert. Zudem ist meist der Fluchtreflex kaum noch vorhanden. Viele, jedoch nicht alle Tiere sterben an der Infektion. Manche Vogelarten scheinen aber gegen den Parasiten immun zu sein. Trichomonaden kommen auch im Rachen und Schnabel des Vogels vor und gelangen so auch ins Trinkwasser. Hier können sie rund 24 Stunden überleben. Ein weiterer Infektionsweg ist die gegenseitige Fütterung bei Altvögeln oder die der Jungtiere im Nest. Die Behandlung wild lebender Tiere ist übrigens nicht möglich. Bei einem der toten Grünfinken aus dem Münsterland konnte hingegen eine Legionellose als Todesursache festgestellt werden, eine bakterielle Infektionskrankheit, die meist durch abgestandenes Wasser begünstigt wird. An Fütterungen ist daher auf penible Sauberkeit zu achten. Grundsätzlich darf davon ausgegangen werden, dass an Fütterungen mit herkömmlichen Vogelhäuschen eine ungeahnt hohe Zahl von Vögeln durch verkeimtes Vogelfutter infiziert werden, von denen sicher auch viele daran eingehen. Nur dass man deren Sterben in der Regel nicht mitbekommt, weil die Tiere sich an versteckt liegende Orte zurück ziehen. Nicht zu erklären ist derzeit allerdings das Grünfinkensterben auch an den hygienisch unbedenklichen Futtersäulen. Möglicherweise liegt die Ursache hier in verunreinigt gekauftem Vogelfutter, was derzeit aber noch völlig unklar ist.

© Foto "Grünfinken an der Futtersäule": Rolf Jürgens

Zur Klärung der Todesursache in Braunschweig hat der NABU jetzt den letzten verendeten Grünfink sowie eine Futterprobe (gestreifte Sonnenblumenkerne) inkl. Etikett der Futterpackung bei der Abteilung Veterinärwesen und Verbraucherschutz der Stadt zur Untersuchung übergeben. Problematisch für den Nachweis von Trichomonaden ist allerdings, dass dieser in der Regel nur an noch lebende oder frischtoten Tieren gelingt, da der Einzeller nach 24 Stunden in einem toten Tier nur noch schwer unter dem Mikroskop nachweisbar ist. Zur Aufklärung des in verschiedenen Bundesländern auftretenden Massensterbens von Grünfinken bittet der NABU deshalb die Bevölkerung um Mithilfe.  Vermutlich ist dieses Phänomen noch viel verbreiteter, als bisher bekannt. Wer also selbst ähnliches beobachtet, wird gebeten, dies umgehend dem NABU per eMail zu melden: NABU.Braunschweig@t-online.de .

Trichomonas gallinae ist übrigens nicht auf den Menschen übertragbar. Allerdings existieren auch beim Menschen Trichomonaden, die wie Trichomonas vaginalis durch Geschlechtsverkehr übertragen werden. Legionellen hingegen, die sich vornehmlich in stehendem Wasser wenig benutzten Wasserleitungen mit Temperaturen zwischen 20 und 45 °C ansiedeln und vermehren können, sind für Menschen durchaus gefährlich.

 

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Fachtagung "Invasive Pflanzenarten"

Am 17. November 2009 findet in Niedersächsischen Naturschutz-Akademie (NNA) in Schneverdingen eine Fachtagung zum Thema "Invasive Pflanzenarten – was bedeuten sie für die biologische Vielfalt?" statt. Invasive, das heisst zur starken Ausbreitung fähige, gebietsfremde Pflanzenarten, werden als eine der größten Bedrohungen der biologischen Vielfalt angesehen, da sie Ökosysteme massiv verändern können. Einige Arten enthalten auch für den Menschen gefährliche Gifte oder verursachen Schäden in der Landwirtschaft und im Gewässerschutz.
Im Übereinkommen über die Biologische Vielfalt (CBD, Rio 1992) ist in Artikel 8h der Umgang mit invasiven Neophyten geregelt. Die Unterzeichnerstaaten (auch Deutschland) haben sich darin verpflichtet "…soweit möglich und sofern angebracht, die Einbringung nicht heimischer Arten … zu verhindern, zu kontrollieren oder ggf. zu beseitigen". Aktuell wird dies durch das neue Bundesnaturschutzgesetz in § 40 nun bundeseinheitlich geregelt. Was ist in Deutschland in Bezug auf invasive Pflanzenarten bisher unternommen worden? Wie stellt sich die Situation in Niedersachsen dar? Was ergibt sich aus der Gesetzesnovelle für die einzelnen Länder? Welches sind die Prognosen für invasive Pflanzenarten im Zeichen des Klimawandels? In der Veranstaltung sollen diese und weitere Fragen erörtert und diskutiert werden.
Programm und Online-Anmeldung

 

Links:
Nachbar Natur Ökologische Konzepte des NABU für Städte und Dörfer. Aktiv werden kann jeder: einen naturnahen Garten oder Balkon anlegen, Nistmöglichkeiten schaffen, sparsam mit Boden, Wasser und Energie umgehen, ökologische Baustoffe verwenden - all das trägt dazu bei, unser direktes Lebensumfeld lebenswerter zu machen.
Der Haussperling, vom NABU zum Vogel des Jahres 2002 gewählt, ist wie der Feldsperling ein typischer Kulturfolger, dessen Bestände allgemein zurückgehen.
Umweltbundesamt, u. a. mit aktuellen Daten und Fakten zur Umweltsituation in Deutschland.
www.foes-ev.de Der Förderverein Ökologische Steuerreform e. V. informiert umfassend über Ziele und Möglichkeiten einer Ökologischen Steuerreform.
http://www.soziale-welle.de Die soziale Welle Deutschlands versteht sich als unparteiische Organisation sozialpolitischen Engagements der Bürger. Der Grundgedanke hierzu war, eine Lobby für diejenigen zu bilden, die sich Gedanken machen und sich engagieren wollen.

 

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Fotoausstellung der "Initiative Natur in die Stadt"

Die "Initiative Natur in die Stadt", an der auch der NABU beteiligt ist, zeigt vom 27.08. - 29.09.2006 in der Brunsviga, Karlstr. 35, eine Fotoausstellung zum Thema "Wild wachsende Pflanzen im urbanen Lebensraum". Die Ausstellung soll Denkanstöße im Hinblick auf den ästhetischen und ökologischen Wert von Spontanvegetation in der Stadt vermitteln und den Reiz wild wachsender Pflanzen im städtisch geprägten Lebensraum zum Ausdruck bringen. Die in Zusammenarbeit mit der Foto-AG der VHS Braunschweig erarbeitete Ausstellung wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert und wird bis zum 29.09.2006 im Erdgeschoss der Brunsviga gezeigt. Alle Bilder wurden von den Teilnehmern der Foto-AG und den Mitgliedern der Initiative im östlichen Ringgebiet aufgenommen.
Die Eröffnung der Fotoausstellung fand am 27.08. um 15.00 Uhr im Rahmen des Brunsviga-Hoffestes statt. Zur Eröffnung wurden von Ulrich Welk (NABU), Jürgen Dittmann (BUND), Friedrich Posnien (Foto-AG der VHS) und Gisela Stöckmann (Initiative) einige einleitende Worte gesprochen.

 

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Samstag 13.05.2006
NABU, VW und ABRA laden zu einem Aktionstag mit kostenlosen Spritspar-Trainings ein

"Umweltschonend Auto fahren" lautet das Motto eines Aktionstages, der am 13. Mai in Braunschweig vom NABU, der Volkswagen AG und dem Autohaus ABRA ausgerichtet wird. Von 10 bis 16 Uhr dreht sich im Volkswagen-Autohaus ABRA in der Bevenroder Str. 10 fast alles um das Thema "Wie spare ich Sprit?". Diese Frage stellt sich wohl zurzeit jeder, der ein Auto besitzt. Nachdem die Spritpreise in den letzten Jahren stark angestiegen sind, ist auch wirtschaftlich ein Anreiz gegeben, sparsamer mit diesem Rohstoff umzugehen. Neben dem wirtschaftlichen Aspekt trägt der sparsamere Umgang zudem auch zur Verbesserung der Klimasituation, insbesondere der CO2 -Belastung unserer Umwelt, bei. Spritsparen ist also auch der persönliche Beitrag jedes Autofahrers, die zu erwartende Klimaveränderung ein wenig einzudämmen.

Kostenlos angeboten werden daher während des gesamten Aktionstages ebenso spannende wie nützliche Spritspar-Trainingsfahrten. Wer lernen möchte, wie mit ein paar kleinen Änderungen am Fahrstil und ohne Zeitverlust der Treibstoffverbrauch um bis zu 25% gesenkt werden kann, sollte unbedingt am Spritspar-Training teilnehmen. Die Teilnehmer fahren mit professionellen Trainern und Fahrzeugen aus dem aktuellen Volkswagen-Programm zunächst eine bestimmte Strecke im gewohnten Fahrstil. Ein Bord-Computer erfasst dabei den Verbrauch. Nach einer Schulung wird die Strecke erneut zurückgelegt und der Computer rechnet unbestechlich vor, wie weit der "Bleifuß" zurückgenommen wurde. An den rund 30-minütigen Schulungen können im Verlauf des Aktionstages 41 Personen teilnehmen.

Start- und Zielpunkt ist jeweils das Autohaus ABRA in Braunschweig-Querum. Einfach vorbeikommen und testen. Wer längere Wartezeiten vermeiden möchte bzw. sicher gehen will, auch tatsächlich an einer der Schulungsfahrten teilnehmen zu können, sollte sich allerdings lieber vorher beim NABU Braunschweig einen der Trainingstermine zuteilen lassen (Tel.: 0531-798649 oder unter www.NABU-Braunschweig.de). Für alle Trainingsteilnehmer gilt: Führerschein unbedingt mitbringen, denn ohne ist keine Schulung möglich. An Informationsständen sowie mit einer Klimaschutzausstellung gibt der NABU den autofahrenden Bürgern viele praktische Tipps, Informationen, aber auch Einblicke in zukünftige Entwicklungen. Vom NABU Niedersachsen wird zudem das Energiesparmobil mit einer Ausstellung und Materialien vor Ort sein. NABU Energie-Fachberaterin Anja Schulenberg berät hier über die allgemeinen Möglichkeiten von Energieeinsparungen, energieeffizientem Bauen und Sanieren, regenerative Energien und Klimaschutz. Für ein zusätzliches Rahmenprogramm zu der Veranstaltung sorgt das Autohaus ABRA.

Auto fahren ist für die meisten Menschen in unserer Gesellschaft selbstverständlich. Jeder Bundesbürger legt im Schnitt 44 Kilometer am Tag zurück, um von der Wohnung zum Arbeitsplatz zu kommen, Geschäfte und Freizeitveranstaltungen aufzusuchen oder Freunde zu besuchen. 60% benutzen dafür ihr Auto. Der zunehmenden Schadstofflast, die uns und das Klima belastet, muss aktiv begegnet werden. Aber auch die Preiserhöhungen der letzten Zeit lassen viele Autobesitzer darüber nachdenken, wie der Kraftstoffverbrauch gesenkt werden kann. Wir wollen Möglichkeiten aufzeigen, wie sich Mobilität und Umweltschutz, saubere Luft und geringe Spritkosten besser vereinbaren lassen.

Die Tipps zum sparsamen Fahren kann man übrigens auch in der Broschüre "Umschalten - ganz einfach Sprit sparen" in aller Ruhe zu Hause nachlesen. Das Heftchen gibt es am Aktionstag kostenlos am Stand des NABU oder ansonsten in der NABU-Geschäftsstelle.

 

Umschalten: Sprit sparen und Klima schützen
Spritspar-Trainings und die 10 wichtigsten Spritspar-Tipps

Der Verkehrsbereich gehört seit jeher zu den Sorgenkindern, wenn es um die Umsetzung der nationalen Klimaschutzziele geht. Während der Kohlendioxid-Ausstoß im vergangenen Jahrzehnt um insgesamt 15 Prozent zurück ging, stieg der des Verkehrs um mehr als 11 Prozent an. Forscher gehen davon aus, dass dieser Trend noch einige Jahre anhalten wird. Steigende Spritpreise führten in den vergangenen zwei Jahren dazu, dass erstmals der Kraftstoffverbrauch zurückgegangen ist - doch das reicht noch lange nicht aus.

Der NABU hat daher im Oktober 2001 das von Umweltbundesamt und Bundesumweltministerium geförderte Projekt "Umschalten - ganz einfach Sprit sparen" gestartet. Das Projekt leistet einen praktischen Beitrag zur Kohlendioxidminderung und somit zum Klimaschutz. In Zusammenarbeit mit VW sowie mit den regionalen NABU-Gruppen wurden in insgesamt zwölf Städten Spritspar-Aktionstage inklusive Testtrainings veranstaltet. Dabei konnten die Besucher in von VW bereitgestellten Fahrzeugen kostenlos Durchschnittsverbrauch und -geschwindigkeit messenen und testen, wie sie ihren Spritverbrauch um bis zu 30 Prozent senken können - und damit ihren Geldbeutel wie auch das Klima schonen. Neben praktischen Tipps zum Spritsparen und der Besichtigungsmöglichkeit von sparsamen Automodellen von VW kann man sich auch in der Wanderausstellung "Klima & Verkehr" über den Treibhauseffekt, neue Antriebssysteme und sparsame Fahrweise informieren.

NABU Info-Set bestellen
Oder Sie bestellen beim NABU für nur 2,55 Euro in Briefmarken die handliche Broschüre "Umschalten - ganz einfach Sprit sparen" mit vielen Spritspar-Tipps, einer Parkscheibe mit Verbrauchsrechner sowie zwei pfiffigen Aufklebern.
Die Bestell-Adresse für das NABU-Info-Set lautet: NABU Bezirksgeschäftsstelle Braunschweig, Hochstr. 18, 38102 Braunschweig.

Die 10 wichtigsten Spritspar-Tipps

· Lassen Sie Ihren Motor nicht warmlaufen - fahren Sie direkt nach dem Starten los und schalten Sie bereits nach einer Wagenlänge in den zweiten Gang.
· Fahren Sie stets im höchstmöglichen Gang. In der Regel können Sie bei Tempo 30 den dritten, bei 40 den vierten und bei 50 den fünften Gang einlegen. Niedertouriges Fahren schadet dem Motor keineswegs.
· Ziehen Sie beim Beschleunigen die Gänge nicht hoch. Schalten Sie frühzeitig und geben Sie dafür mehr Gas.
· Rasen Sie nicht auf der Autobahn - bei einer Geschwindigkeit über 100 Stundenkilometer steigt der Spritverbrauch überproportional an. Ein gleichmäßiges Reisetempo zwischen 100 und 130 Stundenkilometer vermeidet zudem häufiges Bremsen und Beschleunigen und spart so doppelt.
· Gehen Sie bergab vom Gas. Werden Sie aufgrund der Bremswirkung des Motors zu langsam, nehmen Sie den Gang heraus und nutzen Sie den Schwung im Leerlauf so lange es geht.
· Schalten Sie nicht nur an Bahnübergängen, sondern auch bei längeren Wartezeiten an der Ampel den Motor ab. Damit sparen Sie spätestens ab 30 Sekunden Sprit ein.
· Verzichten Sie möglichst auf Extras wie eine Klimaanlage und setzen Sie vorhandene Extras sparsam ein.
· Entrümpeln Sie Ihren Kofferraum und werfen Sie überflüssiges Gewicht ab. Auch Volltanken bringt unnötigen Ballast, daher besser immer nur halbe Tankfüllungen nachtanken.
· Überprüfen Sie regelmäßig Ihren Reifendruck. Orientieren Sie sich am empfohlenen Druck für volle Beladung.
· Verwenden Sie bei nächsten Ölwechsel synthetisches Leichtlauföl, beim nächsten Reifenwechsel Leichtlaufreifen.
  Testen Sie diese Tipps. Sie werden feststellen, dass Sie ohne Komfort- und Zeitverlust erheblich weniger Sprit verbrauchen. Ganz nebenbei helfen Sie, unser Klima zu schützen.


Linktipps

Ausführliche Informationen zum Thema "Sprit sparen" erhält die 15-seitige Broschüre "Sprit sparen und mobil sein" des Umweltbundesamtes (UBA), auch als Download erhältlich unter http://www.umweltbundesamt.de/verkehr/mobil/downloads/sprit_sparen.pdf .
Ausführliche Informationen zum Thema Klima und Treibhauseffekt erhalten Sie auf der Internetseite des Max-Planck-Instituts für Meteorologie unter www.mpimet.mpg.de/Sonstiges/Frequently Asked Questions.
Weitere Informationen zum sparsamen Autofahren finden Sie über das Projekt ECO-Driving unter www.ecodrive.org.
An dem internationalen Projekt ist der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) beteiligt.
Über die Initiative "Klimagasminderung im Straßenverkehr" von Umweltbundesamt, DVR und anderen Organisationen informiert die Deutsche Umwelthilfe auf Ihrer Homepage www.duh.de unter "Projekte & Aktionen". Hier können Sie auch auf eine umfangreiche Liste der aktuellen Spritspartrainingsangebote zugreifen.
Wenn Sie sich mit dem Gedanken beschäftigen, ein neues Auto zu kaufen, empfehlen wir Ihnen wärmstens die jährlich erscheinende "VCD-Autoumweltliste" des Verkehrsclubs Deutschland e.V. Sie können die Liste ganz einfach über den Versand des VCD unter der Telefonnummer 0228.9858532 oder online unter der Internetadresse www.verkehrsclub-deutschland.de bestellen.Ausführliche Informationen zum Thema Klima und Treibhauseffekt erhalten Sie auf der Internetseite des Max-Planck-Instituts für Meteorologie unter www.mpimet.mpg.de/Sonstiges/Frequently Asked Questions.
Ausführliche mit z. T. in die Tiefe gehenden Erläuterungen der Hintergründe erhält man in dem Buch von Dieter Voigt "Schlau fahren, Sprit sparen – 44 Praxistipps für Autofahrer", erschienen im expert Verlag (2. aktualis. Aufl. 2005, 85 S., kart., 16,- Euro).

 

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Vorlegung eines Aktionsplans zur Luftschadstoffreduzierung für Braunschweig gefordert
Unterschriftensammlung für Aktionsplan und für Wiederaufstellung des Messcontainers in der Innerstadt

(Braunschweig) - Die Pressemitteilung des Umweltbundesamtes vom 14.12.2005 über die Feinstaubbelastung in Deutschland nimmt der NABU zum Anlass, auf die in der Stadt Braunschweig fortdauernde Nicht-Einhaltung der EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie und deren Tochterrichtlinien hinzuweisen. Zu den Informationen, welche die vom UBA erstellte Link-Sammlung bietet, gehört letztendlich auch die Bestätigung, dass Niedersachsen in puncto Luftreinhaltung zu den bundesdeutschen Entwicklungsländern gehört.

Nach Aussagen der Stadt Braunschweig liegt die Zuständigkeit zur Luftreinhaltung beim Niedersächsischen Umweltministerium (NMU) in Hannover. Außer der im Frühjahr von dort verlauteten Absichtserklärung, spätestens in diesem Herbst die Erstellung eines Aktionsplans zur Luftschadstoffreduzierung in Braunschweig abzuschließen, ist seitens des NMU jedoch nach wie vor nichts geschehen. Da laut EU- Kommission in Gesamteuropa jährlich 310 000 Menschen vorzeitig an den Folgen von Ozon und Feinstaub sterben, sollte die EU-Luftqualitätsrahmenrichtlinie EG-RL 96/62 und deren Tochterrichtlinie 99/30/EG zur Außenluftqualität, die den zugelassenen Grenzwert für gesundheitsschädliche Feinstäube (PM10) festlegt, bis 2001 umgesetzt werden. Neben einheitlichen Methoden für die Beurteilung der Luftqualität verlangt die EU-Richtlinie von den Kommunen insbesondere auch Aktionspläne zur Einhaltung der vorgegebenen Werte. Ebenso besteht die Verpflichtung, die Bevölkerung über die aktuelle Luftverschmutzung zu informieren.

Mit Abbau des Messcontainers am Bohlweg ist die Beurteilung der seitens der Messstation dokumentiert schlechten Luftqualität der braunschweiger Innenstadt jedoch unmöglich geworden, wodurch folglich auch den Bürgern ihr Recht auf Information beschnitten wurde. Der NABU als einer der Träger des "Braunschweiger Bündnis´ für saubere Luft" fordert den Niedersächsischen Umweltminister Sander deshalb auf, den im April unter dem Vorwand der Bauarbeiten vom Bohlweg entfernten Messcontainer nun endlich wieder aufstellen zu lassen, um den Verpflichtungen der EU-Rahmenrichtlinien nachzukommen. Die damals nachgeschobene Begründung, die Messstation müsste jetzt in einer anderen Kommune eingesetzt werden, obwohl am Bohlweg sogar die festgelegte Anzahl von maximal 35 Grenzwertüberschreitungen pro Jahr bereits im April überschritten wurde, ist anhaltend rechtswidrig. Das Recht auf Information und Gesunderhaltung ist nicht teilbar, sondern die Landesbehörde steht statt dessen in der Pflicht, in benötigter Anzahl Messstationen zur Verfügung zu stellen bzw. falls erforderlich zu beschaffen.

Seit Abzug des Meßontainers aus der braunschweiger Innenstadt kommt das NMU seinen durch die EU-Richtlinie auferlegten Kontroll- und Informationsverpflichtungen nicht mehr nach und kann weder die Wirksamkeit der von der Stadt Braunschweig im April eingeleiteten Sofortmaßnahme beurteilen, noch die Bevölkerung über die Luftverschmutzung informieren und bei Überschreitungen gegebenenfalls warnen. Ob die durch die Stadt am 11.04.2005 angeordnete innerseitige Sperrung des Wilhelminischen Ringes für LKW auch tatsächlich zu einer im wahrsten Sinne des Wortes messbaren Verbesserung der Luftqualität geführt hat, kann folglich nicht beurteilt werden. Da jedoch im Gegenzug die Filterfunktion des Schloßparkes inzwischen nicht mehr vorhanden ist und die getroffene Regelung nicht für den Lieferverkehr des Einzelhandels gilt, ist dies allerdings mehr als zweifelhaft. Insbesondere mit Blick auf die Kinder sowie alte und kranke Menschen ist das ein unhaltbarer Zustand.

Im Rahmen eines "Bündnis für saubere Luft" ruft der NABU deshalb gemeinsam mit anderen Organisationen zur Unterstützung einer an den niedersächsischen Umweltminister gerichteten Unterschriftensammlung auf, in welcher die sofortige Wiederaufstellung des Messcontainers am Bohlweg sowie das Vorlegen eines Aktionsplans zur Luftschadstoffreduzierung in Braunschweig gefordert wird. Anlaufstelle, auch für die Ausgabe von Unterschriftenlisten, ist die NABU-Bezirksgeschäftsstelle Braunschweig in der Hochstr. 18.

=> Flugblatt "Feinstaub-Belastung in Braunschweig" des "Bündnis für saubere Luft" (PDF, 160 KB)

=> Unterschriften-Liste zum Download (PDF, 30 KB)

 

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NABU Baupreis 2003
Wohnhaus in Braunschweig ausgezeichnet

Mit einer Anerkennung für nachhaltiges Bauen und Renovieren wurde jetzt ein Wohnhaus in Braunschweig ausgezeichnet. Damit erhielt das Objekt, das von dem braunschweiger Architekten Jean-Elie Hamesse ausgeführt wurde, eine von sechs Auszeichnungen, die im Rahmen des vom NABU bundesweit ausgeschriebenen Wettbewerbs „NABU Baupreis 2003“ für flächensparendes, ressourcenschonendes Bauen vergeben wurden.

„In dem Bauobjekt von Hans und Ilona Schünke wurden hervorragende Lösungen für die Aufstockung eines Flachdachbungalows gefunden“, erläutert Ulrich Welk, Leiter der AG Stadtökologie des NABU Braunschweig. „Wir freuen uns sehr, dass eine der Auszeichnungen zum NABU-Baupreis an einen Preisträger aus unserer Region geht.“ Zu besichtigen ist das preisgekrönte Bauwerk in Mascherode, Alter Rautheimer Weg 47.

Flachdachbungalows sind in den 70er Jahren häufig gebaut worden. Sie stellen insbesondere vor dem heute offenbar werdenden ungehemmten Wachstum der Siedlungsfläche eine bedenkliche Verschwendung von Fläche dar. Die Möglichkeiten einer Aufstockung und damit der Schaffung zusätzlichen Wohnraumes ohne zusätzliche Versiegelung von Boden sind oft durch restriktives Baurecht begrenzt. Geschossflächenzahl (GFZ) und/oder Beschränkungen bei der Dachneigung setzen der Vermehrung von Wohnfläche enge Grenzen.

Die Lösung des Architekten, trotz einer Beschränkung der Dachneigung von 12° sowie einer bereits weitgehend ausgereizten GFZ zusätzlichen Raum zu schaffen, hat die Jury beeindruckt. Darüber hinaus gefiel die für die Aufstockung gewählte gut gedämmte Holzständerbauweise, welche die schlechte Wärmedämmung des Flachdaches ausgleichen konnte. Auf eine Vergrößerung der Heizungsanlage konnte aus diesem Grunde verzichtet werden. Beim Ausbau wurde außerdem Wert auf die Verwendung naturbelassener Baustoffe gelegt, verbleibende Flachdachbereiche wurden extensiv begrünt.

„Insgesamt ein sehr gutes Beispiel für mehr Wohnraum ohne mehr Flächenverbrauch, und das auf ökologisch gutem Niveau“, so Ulrich Welk vom NABU. "In Deutschland werden täglich 1,3 Millionen Quadratmeter Freiflächen für Siedlungs- und Verkehrszwecke verbaut. Die Forderung einer nachhaltigen Siedlungsentwicklung ist ein zentraler Teil der NABU-Kampagne `Nachbar Natur', welche die Reduzierung des Landschaftsverbrauchs auf Null bis zum Jahr 2010 zum Ziel hat."

 

 

 

 

Übereichung der Auszeichnung an den Architekten sowie der Plakette zur Anbringung am Haus an die Bauherren Ilona + Hans Schünke;
von links: Carlo Fuchs (NABU Vorstand), Jean-Elie Hamesse (Architekt), Ilona + Hans Schünke (Bauherren), Ulrich Welk (Leiter der NABU AG Stadtökologie)

 

 

Kein Diesel ohne Filter
Automobilindustrie soll ab Sommer 2003 nur noch Dieselfahrzeuge mit Rußfilter verkaufen

Ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Umweltverbänden, Automobil- und Verkehrsclubs, Gesundheitsexperten und Kinderschutzorganisationen hat am 25. November in Berlin die Initiative „KEIN DIESEL OHNE FILTER“ ins Leben gerufen. Dieselfahrzeuge sollen ab Sommer 2003 grundsätzlich nur noch mit Rußfilter oder einer gleichwirksamen Technologie verkauft werden. Zur Begleitung der Markteinführung soll die Dieselrußfilterung Mitte 2003 steuerlich gefördert werden.

Unterstützer des breiten gesellschaftlichen Bündnisses sind die Deutsche Umwelthilfe e.V., der Verkehrsclub Deutschland (VCD), der Deutsche Kinderschutzbund, der Deutsche Naturschutzring (DNR), der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der NABU sowie als wissenschaftlicher Berater der Initiative die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der ADAC begleitet die Initiative technisch.

Schwere Vorwürfe richteten die Organisationen an die deutsche Automobilindustrie. Im Gegensatz zu französischen und italienischen Automobilherstellern verweigere sie sich der Markteinführung der Dieselrußfilter. In einem am Montag in Berlin veröffentlichten Brief an die Automobilfirmen wurden diese aufgefordert, ab dem 1. Juli 2003 nur noch Dieselfahrzeuge mit Rußfiltern oder vergleichbar wirksamen Technologien zu verkaufen. Darüber hinaus sollen für Altfahrzeuge Nachrüstsätze entwickelt und angeboten werden.

Analog zur Einführung des Katalysators, soll die Dieselrußfiltertechnologie steuerlich gefördert werden. Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe als Koordinator des Aktionsbündnisses, fordert hierzu von der Bundesregierung, in Abstimmung mit den Bundesländern das Kraftfahrzeug-Steuergesetz dahingehend zu verändern, dass der Steuervorteil für Neufahrzeuge mit Dieselrußfilter bei 300 € liegt, für Altfahrzeuge bei 600 €. Durch eine höhere Besteuerung von Dieselfahrzeugen ohne Filtertechnologie soll die Förderung insgesamt aufkommensneutral gestaltet werden.

Der ADAC, der die Initiative technisch begleitet, führte mit dem Umweltbundesamt einen Langzeittest durch. „Wir haben einen Pkw mit Rußfilter über eine Distanz von 80.000 km getestet, mit dem eindeutigen Ergebnis, dass praktisch keine Partikel mehr ausgestoßen wurden. Negative Folgen für Verbrauch und Lebensdauer des Motors waren nicht feststellbar“, so Dr. Axel Friedrich vom Umweltbundesamt.

Rußfilter, welche die Pkw-bedingten Rußemissionen um das 10.000-fache reduzieren, werden durch die Automobilhersteller Peugeot, Citroen und Fiat bereits heute erfolgreich eingesetzt. „Es ist schlicht skandalös, dass besonders die deutschen Autohersteller seit über 15 Jahren mit den gleichen, schwachen Argumenten die Einführung des Partikelfilters blockieren“ sagt Gerd Lottsiepen, Umweltexperte des Verkehrsclub Deutschland (VCD).

Stefan Bundscherer, Sprecher des BUND e.V., erläutert die gesundheitlichen Folgen der Dieselrußbelastung: "Dieselruß tötet, der Filter aber rettet Leben. Mit einer klaren Entscheidung pro oder contra Rußfilter hält die Bundesregierung den Schlüssel in der Hand, jährlich 8000 Lungenkrebsfälle zu vermeiden."

Dr. Dieter Schwela, wissenschaftlicher Berater der Initiative von der Weltgesundheitsorganisation WHO, hebt insbesondere die Gefahren der Dieselpartikel für Kinder hervor: „Kinder sind den Dieselpartikeln schutzlos ausgeliefert, da die Dieselpartikel auf Kopfhöhe der Kinder emittiert werden. Zudem ist die Lungenabwehr bei Kindern noch nicht voll entwickelt, und die Dieselpartikel gelangen somit schneller in den Blutkreislauf.“ Daher müssen besonders die Kinder vor den Gefahren des Dieselrußes geschützt werden“, appelliert die Allianz an die Adresse der Automobilindustrie und der Politik.

Vor diesem Hintergrund verlangt die Initiative „KEIN DIESEL OHNE FILTER“ die steuerliche Förderung des Rußfilters spätestens zum 1. Juli 2003. Die Automobilindustrie wurde zugleich aufgefordert, zur Einführung des Rußfilters bis zum 20. Dezember 2002 verbindlich Stellung zu beziehen. Diese Auskunft wird in einer Marktübersicht über „saubere Dieselfahrzeuge“ Anfang Januar 2003 als Basis für Kaufentscheidungen veröffentlicht.

Grundsatzpapier "Kein Diesel ohne Filter" (PDF-Dokument, 153 KB)

 

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