Bezirksgruppe Braunschweig e.V.


Arbeitsgruppe "Greifvögel und Eulen"

Seit 1991 ermittelt eine Arbeitsgruppe des NABU die Bestände und Bruterfolge der heimischen Greifvogel- und Eulenarten. Neben der eigenen für die Region vorgenommenen Auswertung fließen die gewonnenen Daten auch in das europaweite Monitoring ”Greifvögel und Eulen Europas” der Universität Halle ein. In diesem Langzeitprogramm, an dem hunderte von ehrenamtlichen Zählern in zur Zeit 17 europäischen Ländern mitarbeiten, werden gesicherte Daten für Umweltplanung, Umweltschutz und wissenschaftliche Forschung ermittelt, die ehrenamtlich wie behördlich Interessierten zur Verfügung stehen. Dadurch sollen u. a. sowohl allgemeine Bestandsentwicklungen als auch örtliche oder großräumige Gefährdungen frühzeitig erkannt werden können.

Die derzeit 12 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der braunschweiger Arbeitsgruppe kontrollieren auf einer Fläche von 286 qkm regelmäßig die Bestände und die Brutergebnisse der Greifvögel und Eulen im Großraum Braunschweig. Neben der Stadt Braunschweig werden dabei auch kleine Teile der Landkreise Wolfenbüttel, Helmstedt, Gifhorn, Peine sowie von Salzgitter bearbeitet. Jedes Jahr im Frühjahr werden die Reviere festgestellt und kartiert. Danach wird versucht, auch alle neuen Horstplätze ausfindig zu machen, um anschließend alle Vorkommen auf Bruttätigkeit zu beobachten, was spätestens im Sommer mit der (vom Boden aus durchgeführten) Zählung der Jungvögel endet.

In der Vergangenheit hat die AG auch eine Vielzahl von Brutgelegenheiten für Eulen und Falken geschaffen. Im Einzelfall und nach Prüfung des Bedarfs werden auch heute noch Brutplätze ersetzt bzw. neue eingerichtet. Mehrmals im Jahr treffen wir uns zum Erfahrungsaustausch oder beobachten gemeinsam in einzelnen Revieren interessante Vorgänge. Dabei werden auch Exkursionen ins weitere Umland oder Vorträge von geladenen Referenten angeboten. Wer mitarbeiten möchte, wird ausführlich eingearbeitet, wobei jede/r mit dem Umfang des Bearbeitungsgebietes auch den zeitlichen Aufwand für seine Aktivitäten weitestgehend selbst bestimmen kann.

Die Falken sowie Waldohreule und Waldkauz werden vornehmlich von Carlo Fuchs in vier Sonderprogrammen bearbeitet.  Im Gebiet der Stadt Braunschweig (200 qkm) werden so die Bestände und Brutergebnisse aller Falkenarten seit 1997, die der Waldohreulen seit 2000 und die der Waldkäuze seit 2001 flächendeckend untersucht, letztere im Mehrjahresabstand. Das vierte Sondermonitoring betrifft die Wintergesellschaften der Waldohreulen und wird seit 1999 großräumig durchgeführt.

Spendenkonto:
NABU BezGrp. Braunschweig
,
Postbank Hannover,
BIC
: PBNKDEFF
,
IBAN
: DE75 2501 0030 0081 0113 04

Spenden an den NABU sind natürlich steuerlich absetzbar.

Der NABU Braunschweig als staatlich anerkannter, gemeinnütziger Naturschutzverein
ist aufgrund des gültigen Freistellungsbescheides des Finanzamtes zur Ausstellung von Spendenbescheinigungen berechtigt.
Bis
300,- Euro (bis 2020: 200,- Euro) genügt dem Finanzamt jedoch eine Kopie des Kontoauszugs als Spendenbeleg !

Erbschaften und Vermächtnisse an den NABU sind steuerbefreit.

 

Sie können den NABU auch durch Ihre Mitgliedschaft unterstützen!
Der Jahresbeitrag beträgt nur 48,- Euro, eine Familienmitgliedschaft sogar nur 55,- Euro und für Jugendliche, Erwerbslose und Rentner bieten wir im NABU einen reduziert Beitrag von nur 24,- Euro an. Neben dem ideellen Wert der Unterstützung einer guten Sachen erhalten Sie als Mitglied vierteljährlich das umfangreiche NABU-Journal des Bundesverbandes sowie halbjährlich unser umfangreiches regionales Veranstaltungsprogramm, ggf. auch von uns herausgegebene Mitteilungsbroschüren.
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Darüber hinaus bekommen Sie freien Eintritt sowie z. T. Ermäßigungen in NABU-Besucherzentren.....
Gern senden wir Ihnen auch kostenlos verschiedenes Info-Material über den NABU zu.
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Beitrittsformular .

 

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In Absprache mit dem NABU Wolfenbüttel werden neben der Stadt Braunschweig insbesondere auch die Falken und Eulen in der nördlichen Hälfte des Landkreises Wolfenbüttel bearbeitet bzw. betreut. Darüber hinaus besteht eine sehr gute Kooperation mit den Kollegen im Gebiet des nördlich angrenzenden NABU Gifhorn sowie der OAG Barnbruch.
Ausgesprochen gut ist auch die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des für die Region Braunschweig zuständigen Niedersächsischen Forstamtes Wolfenbüttel und den zugehörigen Revierförstern.

Die Schwierigkeit bei der Revier- oder Brutpaarerfassung der vorgenannten Arten liegt unter anderem darin, dass jährlich das gesamte Betreuungsgebiet flächendeckend neu abgesucht werden muss. So sind Turmfalken-Bruten, sowohl in Gebäudenischen wie auch in alten Krähen- und Elsternestern, quasi überall möglich und zudem bezieht jedes Jahr ein nicht unerheblicher Anteil der Brutpaare völlig neue Brutplätze, die erst einmal gefunden werden müssen.

Als direkter positiver Nebeneffekt der intensiven Arbeit sowohl an den Falken wie auch an den Eulen kann bisher für jedes Jahr die Rettung von aus dem Brutplatz gefallenenen Jungvögeln vermeldet werden. Hier sei ausdrücklich auch die hervorragende Zusammenarbeit mit dem Tierschutz Braunschweig erwähnt, der eingehende Meldungen über aufgefundene, vermeintliche junge Greifvögel oder Eulen direkt zur Bearbeitung an Carlo Fuchs weitervermittelt. So konnten bisher jedes Jahr junge Falken entweder in den eigenen - meist bereits bekannten - Brutplatz zurückverbracht werden oder, falls dies nicht nicht möglich war, mit einer modifizierten Anwendung der Adoptionsmethode erfolgreich in fremde Bruten integriert werden. Auch abgestürzte Jungeulen können so jedes Jahr - nach dem Einfangen - in ihre Gebäudebrutplätze (Schleiereulen) oder im Falle von im Ästlingsstadium befindlichen Waldohreulen auf einen möglichst hoch gelegenen Ast gebracht werden - dies bedeutet für sie Sicherheit vor Bodenfeinden (Katzen, Füchse, Hunde u.a.).

Für die Waldohreulen gilt die Schwierigkeit bei der Revier- oder Brutpaarerfassung bedingt durch eine jährlich völlig neue flächendeckende Suche im gesamten Betreuungsgebiet ganz besonders, da diese Art ausschließlich in alten Rabenvogelnestern oder in Greifvogelhorsten brütet, und erstere spätestens nach einer solchen Zweitnutzung unbenutzbar geworden sind. Der Name Waldohreule täuscht überdies, da inzwischen ein relativ hoher Anteil der Bruten in städtischen Randstrukturen zu finden ist. Als Brutplätze werden hier in der Regel in Nadelbäumen gelegene Nester benutzt, da diese größtmögliche Deckung bieten. Dem entsprechend sind diese Nester rein optisch oft auch nicht zu finden. Erschwerend kommt ebenso wie beim Waldkauz die nächtliche Lebensweise der Eulen hinzu. Nur durch die sehr zeitintensive Methode der regelmäßigen, flächendeckenden nächtlichen Verhöre können diese beide Eulenarten überhaupt erfaßt werden.

Aus diesem Grunde werden auch gern jegliche Hinweise entgegegen genommen, z. B. über in der Dämmerung oder nächtlich vernommene Eulenrufe. Auch sei hier einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei in den Abend- oder Nachtstunden zu hörendem monoton wiederholendem, laut pfeifendem Fiepen wahrscheinlich um die Bettelrufe junger Eulen handelt !!! Gehört werden können diese je nach Brutbeginn und Schlupf ab April bis ca. August und ungefähr für einen Zeitraum von 6(-8) Wochen .

Darüber hinaus werden auch winterliche Vorkommen von Eulen erfasst. Insbesondere sogenannte Waldohreulen-Wintergesellschaften werden genau untersucht. Diese bilden sich ungefähr ab November und bestehen in der Regel bis in den März hinein. Die Größe dieser Gruppen kann von 2 - 3 Ex. bis über 20 Tiere reichen. Dabei muss es sich nicht immer um heimische oder aus dem deutschen Raum stammende Waldohreulen handeln, da auch "Skandinavier" in Mitteleuropa überwintern. Die Vögel ruhen dabei tagsüber mehr oder weniger versteckt in Nadelbäumen, manchmal aber auch relativ offen in Birken - und dies noch dazu oft mitten im Siedlungsbereich. Auffällig werden die Winteransammlungen dabei auch durch die sich unter den Bäumen ansammelnden Gewölle, also grauen Speiballen, die eine ungefähre Länge von ca. 4 - 6 cm haben und aus den ausgewürgten unverdaulichen Nahrungsbestandteilen bestehen, also in der Regel aus Mäusehaaren und -knochen. Ebenso deuten mit der Zeit zunehmende weiße Kotspuren auf die versteckt sitzenden Eulen hin.

Zur Erforschung der Zusammenhänge zwischen Wintergesellschaften und der späteren tatsächlichen Anzahl von Brutpaaren bzw. der Bestandsentwicklung dieser Art in unserer Region werden neben der Anzahl der Ansammlungen und deren monatlichen Individuenzahlen auch der Beginn der Bildung sowie der Zeitpunkt der Auflösung genau erfaßt. Da es aufgrund von Störungen oder sogar Baumfällungen immer wieder auch zur Aufgabe von Wintergesellschaftsplätzen kommt, wird um Mitteilung jeder winterlichen Eulen-Feststellung gebeten.

Grundsätzlich wird zudem natürlich um die Mitteilung aller vermeintlichen Brutplätze von Falken, Greifvögeln und Eulen gebeten, auch wenn nur der Verdacht auf eine Brut in einem bestimmten Bereich besteht. Dadurch eröffnet sich die Möglichkeit zu gezielter Nachsuche !!!

Für alle Erhebungen ist es von großer Wichtigkeit, daß Beobachtungen möglichst umgehend mitgeteilt werden. Selbstverständlich werden alle Informationen mit der bei diesen Arten gebotenen Vertraulichkeit behandelt. Ebenso ist natürlich das Verhalten in der Nähe der Brutplätze kompetent und sensibel auf das Verhalten der Vögel abgestimmt.

Wenn Sie Hinweise geben können oder eventuell interessiert sindin welcher Form auch immerin der AG mitzuwirken,
so wenden Sie sich bitte an den

Leiter der Arbeitsgruppe:
Carlo Fuchs
eMail NABU.Braunschweig@t-online.de ,
Tel.
NABU Geschäftsstelle: 0531-79 86 49.

 

 

© Fotos:
NABU
/ Manfred Delpho (Rotmilan), Carlo Fuchs (Waldohreule) und NABU / M. Hamblin (Habicht)

Der Habicht, vom NABU zum "Vogel des Jahres 2015" gewählt.

"Vogel des Jahres"-Broschüren, Aufkleber, Poster u. Anstecker sind in unserer Geschäftsstelle erhältlich, so u. a. "Der Waldkauz – Vogel des Jahres 2017" , "Der Habicht – Vogel des Jahres 2015" , "Der TurmfalkeVogel des Jahres 2007" , "Der UhuVogel des Jahres 2005" + "Der RotmilanVogel des Jahres 2000" u.v.a..

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Der Jahresbeitrag beträgt nur 48,- Euro, eine Familienmitgliedschaft sogar nur 55,- Euro und für Jugendliche, Erwerbslose und Rentner bieten wir im NABU einen reduziert Beitrag von nur 24,- Euro an. Neben dem ideellen Wert der Unterstützung einer guten Sachen erhalten Sie als Mitglied vierteljährlich das umfangreiche NABU-Journal des Bundesverbandes sowie halbjährlich unser umfangreiches regionales Veranstaltungsprogramm, ggf. auch von uns herausgegebene Mitteilungsbroschüren.
Alle, die unsere Naturschutzarbeit durch ihre Mitgliedschaft im NABU unterstützen, erhalten bei uns als Dankeschön 15 % Rabatt auf alle Nisthöhlen, Vogelfutter und Futterspender sowie Kalender! Darüber hinaus bekommen Sie freien Eintritt sowie z. T. Ermäßigungen in NABU-Besucherzentren.....
Gern senden wir Ihnen auch kostenlos verschiedenes Info-Material über den NABU zu.
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28. + 29. Januar 2017 – Samstag + Sonntag
Eulenbalz und Griebenschmalz – eine kauzige Nachtwanderung durch den Winterwald
(mit anschließendem Imbiß)
Mit Beginn der Dunkelheit begeben wir uns auf einen nächtlichen Streifzug durch die winterliche Buchhorst – da sehen nicht nur bekannte Pfade plötzlich ganz anders aus! Und vielleicht bekommen wir ja sogar die nächtlichen Herrscher des Waldes zu hören! Wenn eine Wolkendecke den Mond verdunkelt, hören sich deren Rufe gleich noch unheimlicher an....
Dauer: ca. 1 ½ Stunden.
Nach der Führung werden heißer Apfelglühpunsch, Tee und Schmalzbrote gereicht.
Kostenbeitrag für Führung und Verköstigung: 4,50 Euro pro Person.
Treffen: 18.00 Uhr auf dem Parkplatz des Hotels Aquarius, Ebertallee 44 G.
Taschenlampen können mitgebracht, sollten aber nur im Notfallbenutzt werden, um die Tierwelt nicht zu stören.
Die Teilnahme erfolgt auf eigene Gefahr.
Führung: Carlo Fuchs.

Anmeldungen bis 26.01. in der NABU-Geschäftsstelle per eMail: NABU.Braunschweig@t-online.de (oder unter Tel. 798649).
>> Achtung: Bei Regenwetter fällt die Veranstaltung aus, wobei alle Angemeldeten benachrichtigt werden.

Waldkauz, "Vogel des Jahres 2017" © Carlo Fuchs

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Eulen-Kalender

Für alle Eulen-Freunde halten wir in unserer Geschäftsstelle jedes Jahr einen aktuellen Eulen-Kalender bereit, der ihnen mit Sicherheit das ganze Jahr über Freunde bereiten wird.
Der Foto-Kalender hat das Format 45 x 34 cm und zeigt jedesmal auf phantastischen Aufnahmen vornehmlich unsere europäischen Eulen. Nicht-NABU-Mitglieder kostet der Spitzen-Kalender bei Abholung lediglich 19,90 Euro, NABU-Mitglieder zahlen sogar nur 16,90 Euro!

Der Kalender kann auch zzgl. Versandkosten von 4,90 Euro in unserer Geschäftsstelle bestellt werden und wird von uns nach Eingang des Rechnungsbetrages zugesandt.
=> Bargeldzusendungen bitte als Einschreiben zusenden; alternativ ist auch eine Vorauszahlung per Überweisung möglich
(hierfür Kontoverbindung anfragen)
. Wir bitten um Verständnis, dass aufgrund negativer Erfahrungen unsererseits kein Kalender-Versand mehr gegen Rechnung erfolgt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Eventuell ist auch noch ein kleiner Restbestand älterer Eulen- und Fledermäuse-Kalender erhältlich mit 75% Rabatt!!!

 

 

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Der Turmfalke – Vogel des Jahres 2007

>> NABU-Broschüre (PDF; 2790 KB)
>> Turmfalken-Webcam : die Kollegen der Arbeitsgruppe Greifvogelschutz des NABU Berlin haben eine Turmfalken-Webcam geschaltet, über die man seit 24.04.2007 täglich 24 Stunden live im Internet verfolgen kann, wie das Berliner Turmfalken-Paar "Kurt" und "Erna" seine Jungen aufzieht. Der Brutplatz befindet sich in gut 60 Metern Höhe an der Nordseite der Berliner Heilandskirche. Am 10. April wurde das erste Ei gelegt, im Abstand von jeweils zwei Tagen folgten dann noch weitere fünf, was beim Turmfalken im Rahmen der normalen Gelegegröße von (3) 4 - 6 ((7)) liegt. Inzwischen ist das komplette Gelege geschüpft und die sechs Nestlinge werden fleißig gefüttert.
Die Bildaktualisierungsfrequenz der Webcam ist übrigens extrem kurz, so dass man das Geschehen zeitlich quasi 1:1 beobachten kann! Die Übertragung erfolgt zudem erfreulicherweise in Farbe.

Seit 1997 Jahren flächendeckende Bestandserfassung in Braunschweig – Bitte Hinweise auf Brutplätze melden –

Zum dritten Mal in diesem Jahrzehnt wurde eine Art zum Vogel des Jahres gekürt, an der in der Arbeitsgruppe "Greifvögel + Eulen" des NABU Braunschweig intensiv gearbeitet wird. Nach Rotmilan (2000) und Uhu (2005) hat es nun den Turmfalken getroffen, dem die Ehre der bundesweiten Aufmerksamkeit zuteil wurde. In Braunschweig findet die Art hingegen schon länger Beachtung, so als vielfache Zufallsbeobachtung, die Eingang in unserer Hügellandkartei gefunden hat findet. Die ersten Meldungen in dieser unserer Datensammlung (siehe Artikel in diesem Heft) stammen übrigens aus dem Herbst des Jahres 1950, wo 5 Datensätze Dr. Rudolf Berndt und Hildegard Reimann verzeichnet, alle aus den Braunschweiger Rieselfeldern. Mit überregionalem Bezug dürften darüber hinaus sicher auch die vom Land Niedersachsen hochgerechnete Zahl von 8400 Brutpaaren von Interesse sein, was etwa 17 % der geschätzten 50.000 bundesdeutschen Brutpaare entspricht, die sich auf dem niedersächsischen Flächenanteil von „nur“ 13,3 % „drängen“. In Beziehung zur gesamtdeutschen Fläche gesetzt, stellt Niedersachsen für den Bestand dieser Art also durchaus einen wichtigen Lebensraum dar.

( © dieses Foto: NABU / Klaus Vanscheidt )

In unserer Faunistischen Arbeitsgemeinschaft Südost-Niedersachsen (FAS) rückten im Jahr 1991 erst einmal die Greifvögel ganz allgemein in den Fokus, als sich auf Initiative von Günter Pannach die „Arbeitsgruppe Greifvögel und Eulen“ bildete, die sich am 1988 gegründeten Monitoring-Projekt „Greifvögel und Eulen Europas“ des Instituts für Zoologie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg beteiligte. So wurden Zählgebiete festgelegt, in denen die Bestände und Bruterfolge der vorkommenden Greifvogel- und Eulenarten erfasst und die Bruterfolge registriert werden sollten, und neben Hans-Joachim Schlosser machten sich auch noch Ulrich Fischer, Rudolf Jackmann, Wolfgang Papendorf und Ute Rahne auf den Weg. Waren es zu Beginn noch 48,5 qkm, so wurden im nächsten Jahr bereits 103,5 qkm begangen und bis 1998 wuchs die Gesamtuntersuchungsfläche noch auf 332 qkm an, ebenso wie auch die Zahl der Mitarbeiter/innen auf 15 angestiegen war.

Allerdings wurde bald klar, dass neben den nachts zu erfassenden Arten Waldkauz und Waldohreule insbesondere auch die vornehmlich irgendwo im Siedlungsbereich brütenden Turmfalken in den meisten Zählgebieten nur unvollständig oder sogar gar nicht erfasst wurden. So beschränkten sich die Untersuchungen bei der letztgenannten Art i. d. R. auf Kirchen und/oder anderswo aufgehängte Nistkästen. Darüber hinaus waren fast alle Untersuchungsflächen erst ab der Stadtrandlagen ausgewiesen worden, da die Greifvogelinteressierten natürlich in erster Linie die umliegenden Wälder untersuchen wollten. 1996 wurde daraufhin von mir über mein gerade erst übernommenes Greifvögel- und Eulen-Zählgebiet hinaus insbesondere auch in der bis dahin nicht untersuchten Stadtfläche (85 qkm) mit einem gezielten Turmfalken-Monitoring begonnen, das von mir ab 1997 dann auf das gesamte Stadtgebiet (200 qkm) sowie auf alle Falkenarten ausgedehnt wurde. Vermutete man seitens der AG den Turmfalken-Brutbestand für Braunschweig vor Beginn meiner Populationsuntersuchung noch bei 12, vielleicht 15 Brutpaaren, so weisen die Ergebnisse inzwischen einen tatsächlichen Brutbestand auf, der in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie Witterung und Nahrungsverfügbarkeit im Rahmen einer normalen Populationsdynamik vereinfacht dargestellt jährlich zwischen 35 und 50 registrierten Bruten schwankt!

© Fotos: NABU / Carlo Fuchs

Nach jährlichen Zeitungsaufrufen, durch intensive Untersuchungen und Kontrollen und auch durch die Zuarbeit von Kollegen/innen aus unserer Arbeitsgruppe dürfte der Erfassungsgrad – zumindest meiner Einschätzung nach – inzwischen bei maximal zu erreichenden 85 - 90% liegen. Da die Falken nämlich auch im Baumhorsten brüten, selbst jedoch keine Nester bauen
können, benutzen sie zur Brut in der Regel Krähen- oder Elsternester und genau dort liegt der Knackpunkt. Obwohl gerade in diesem Bereich durch den beinahe jährlichen Nachweis eines außergewöhnlich hohe Anteils von durchschnittlich 10 - 20 % Baumbruten ein großer Erfolg der Untersuchungen zu verzeichnen ist, lassen gerade die Erkenntnisse mit dieser Art von Brutplätzen darauf schließen, dass hier noch eine schwer zu kalkulierende Dunkelziffer möglich wäre. So wirkt sich bei der Suche nach Baumbrütern erschwerend aus, dass sich viele dieser Nester meist relativ unsichtbar im oberen Bereich von Koniferen befinden – meist Fichten, aber auch Tannen oder Kiefern – und dadurch von unten kaum oder gar nicht zu registrieren sind. Die größten Chancen, im bebauten Umfeld diese Bruten zu entdecken, liegen hier also eindeutig bei den Anwohnern, die durch das regelmäßige laute Rufen auf die Vögel aufmerksam werden. Aus diesem Grunde ist das saisonale Streuen von Informationen über Zeitungsaufrufe auch durchaus zielführend, aber darauf kann man natürlich nicht bauen.

In Bezug auf die Nachnutzung von Krähen- oder Elsternester kommt desweiteren erschwerend hinzu, dass diese i. d. R. ja sowieso schon zum zweiten Mal eine Brut von meist 4 - 6 Nesthockern aushalten müssen und die Nistmulde darüber hinaus auch noch deren Hinterlassenschaften an Gewöllen und Nahrungsresten aufnehmen muss, so dass diese Brutplätze normalerweise nicht noch ein weiteres Mal benutzt werden können. Das bedeutet, dass auf 200 qkm die Suche nach Baumbrütern jedes Jahr wieder von vorn beginnt – also im Prinzip eine echte Sisyphusarbeit.

Aus diesem Grunde bin ich auch für jeden Hinweis auf eine vermutete Baumbrut dankbar, auch wenn der genaue Brutplatz nicht bekannt ist. Aber durch gezielte Nachsuchen konnte in der Vergangenheit schon so mancher Brutplatz gefunden werden – und viele Gebäudebrutplätze auch. Hier überwiegen übrigens nicht die immer wieder gern zitierten hoch gelegenen Brutplätze an Kirchtürmen, Schornsteinen und Hochhäusern, sondern in erster Linie müssen natürlich auch die entsprechenden Brutnische vorhanden sein, und die liegen in der Mehrzahl meist doch erheblich niedriger. Da kann das abgefallene Seitenbrett an einer Traufe im dritten Stock ebenso eine Brutgelegenheit eröffnen, wie eine Nische an einem Einfamilienhaus oder eine alte Abluftöffnung in nur wenigen Metern Höhe. Unter anderem auch aus diesem Grunde stellen aus meiner Sicht die meisten Arbeiten an Turmfalkenpopulationen auch keine echten Siedlungsdichteuntersuchungen dar, da solcherart Brutplätze meist kaum berücksichtigt oder gefunden wurden, geschweige denn Baumbruten. Darüber hinaus braucht man natürlich bei dieser Art in einem zwecks Aussagekraft ausreichend groß gewählten Untersuchungsgebiet allein schon mehrere Jahre, um nach und nach (hoffentlich) alle Traditionsbrutplätze zu finden, weshalb kurzfristige Untersuchungen an Turmfalken sehr wahrscheinlich nur unvollständige Ergebnisse liefern können. So ist u. a. auch dies ein Grund, weshalb den Falken in Braunschweig inzwischen bereits im 12. Jahr meine uneingeschränkte Aufmerksamkeit sicher ist.

Da 200 qkm allerdings recht weitläufig und entsprechend mühsam zu bearbeiten sein können und die Falken neben den Baumbruten jedes Jahr immer wieder auch neue Gebäudebrutplätze in jeglicher Art von Nischen und Höhlungen beziehen, bin ich, wie schon erwähnt, für jeden Hinweis dankbar. Damit zumindest im Stadtgebiet kein neuer Brutplatz unentdeckt bleibt, möchte ich alle Mitglieder hier deshalb noch einmal auf die markantesten Erkennungszeichen hinweisen:
auffälligstes Merkmal der nur etwa taubengroßen Vögel mit dem langen Schwanz sind neben dem oberseits rostbraunen Gefieder insbesondere die sehr lauten "kik-kik-kik-kik-kik-kik-kiii..." -Rufreihen im Brutplatzbereich, durch die Tiere in der Regel die Aufmerksamkeit der Anwoh-ner auf sich ziehen. Diese Revierrufe sind während der ganzen Brutzeit zu hören, so insbe-sondere auch, wenn das Männchen dem brütenden Weibchen eine Beuteübergabe ankündigt meist eine Wühlmaus. Ähnlich geräuschvoll klingt es, wenn die heranwachsenden Jungvögel gefüttert werden. Jeder von einem Altvogel eingetragene Kleinsäuger ruft bei diesen dann
nicht zu überhörende Erregungsrufe aus.

Nachdem bereits die Bebrütung rund 29 Tage gedauert hat, beträgt auch die Nestlingszeit noch einmal zwischen 28 - 32 Tagen, bevor die Jungfalken flügge werden. Da diese insbesondere in den letzten rund 14 Tagen immer wieder damit beschäftigt sind, ihre Flügelmuskulatur zu trainieren, kommt dann doch recht häufig Bewegung in den Brutplatz, so dass die Zählungen der Jungvögel zu dieser Zeit oft etwas einfacher sind – vorausgesetzt natürlich, man ist zur richtigen Zeit vor Ort. Bezogen auf den Brutbeginn konnte ich für unsere Region in den letzten 11 Jahren nämlich eine sehr hohe zeitliche Varianz feststellen. Während die frühesten Bruten i. d. R. bereits in der letzten Maiwoche ausfliegen, fangen die spätesten zu dieser Zeit gerade erst mit der Eiablage an. Das gros fliegt irgendwann im Juni aus, viele aber auch erst bis Mitte Juli und einzelne sehr späte Bruten – möglicherweise handelte es sich um Ersatzgelege – auch schon mal Ende Juli oder sogar erst im 1. Augustdrittel!

Da ich sowohl bezüglich der Brutergebnisse als auch im Hinblick auf den wahrscheinlichen Brutbeginn in den vergangenen Jahren mehrfach offensichtlich witterungsbedingte zeitliche Schwankungen innerhalb der gesamten hiesigen Population feststellen konnte, würden mich nach dem vergangenen, extrem milden Winter in diesem Jahr ungewöhnlich frühe Bruten übrigens nicht überraschen. Ich werde meine Kontrollbeobachtungen zumindest darauf einrichten und entsprechend vorverlegen. Wer mir einen Verdacht auf eine Falkenbrut oder auch auf andere Greifvogel- oder auch Eulenbruten mitteilen kann, wenn z. B. nachts laut bettelfiepende junge Waldohreulen zu hören sind, der ist gebeten, diese Information möglichst frühzeitig an mich weiterzugeben, so dass die Brut noch rechtzeitig vor dem Ausfliegen gefunden und zwecks Zählung der Jungvögel beobachtet werden kann.

Carlo Fuchs, Leiter der AG Greifvögel und Eulen.
Tel. priv.: 0531-334315, Tel. NABU: 0531-798649, Mail: NABU.Braunschweig@t-online.de

 

 

Der UhuVogel des Jahres 2005

Materialien zum Uhu sind in der Geschäftsstelle erhältlich !

 

Hervorragende Links:
Monitoring der Greifvögel und Eulen Europas. Europaweites Langzeitprojekt der Universität Halle/Saale
www.AGEulen.de Die Website der Bundesarbeitsgruppe Eulenschutz im NABU
www.eulen.de Hier kommt man zum Landesverband Eulen-Schutz in Schleswig-Holstein e.V.. Wer Kurzinformationen über verschiedene Eulenarten erhalten möchte, ist hier richtig.
Global Register of Migratory Species Weltweites Register wandernder Vogelarten mit Informationen über Brut-, Überwinterungs-/ Übersommerungs- und Standgebiet. Alle Namen in Latein, Englisch, Deutsch und Spanisch.
EURING The European Union for Bird Ringing Englischsprachige Informationen rund um die Beringung in Europa.
EURING Farbmarkierungen Hier sind alle europäische Farbmarkierungsprojekte an Vögeln aufgelistet, einschließlich Detailinformationen und Ansprechpartnern.
Der Rotmilan, vom NABU zum Vogel des Jahres 2000 gewählt.
Niedersächsische Landesforstverwaltung
Förderverein Waldforum Riddagshausen

 

 

Förderverein für das Monitoring „Greifvögel und Eulen Europas“ gegründet

Am 24.10.2002 wurde am Rande des 5. Internationalen Symposiums „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“ in Meisdorf der „Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e. V.“ gegründet. Anlass hierfür war, dass das im Jahre 1988 an der Martin-Luther-Universität Halle/Wittenberg begonnene Monitoring „Greifvögel und Eulen Europas“ im Hinblick auf die bevorstehende Emeritierung von Herrn Professor Dr. M. Stubbe im Frühjahr 2004, also in naher Zukunft, am Scheideweg stehen wird. In Zeiten leerer Kassen der öffentlichen Hand erscheint eine private Trägerschaft als der einzig gangbare Weg, zumal inzwischen auch das Land Sachsen-Anhalt nach intensiven Verhandlungen für die Zukunft keine finanzielle oder materielle Unterstützung für das Monitoring in Aussicht gestellt hat. Damit das hervorragende Langzeitprojekt, dass mit bisher über 500 Kontrollflächen in 17 europäischen Ländern eines der bedeutendsten Vogelmonitoring-Programme Deutschlands ist, erhalten und möglichst sogar noch kontinuierlich weiterentwickelt werden kann, wurde deshalb nach intensiver Vorbereitungsphase nun ein Förderverein ins Leben gerufen, der sich folgende Ziele gesetzt hat:

1.
das „Monitoring Greifvögel und Eulen Europas“ zu koordinieren und zu unterstützen,

2. naturschutzrelevante Forschungsaufgaben und Projekte auf dem Gebiet der Ökologie von Greifvogel- und Eulenarten durchzuführen,

3. an der Umsetzung internationaler Verpflichtungen mitzuwirken, soweit sie dem Schutz von Greifvogel- und Eulenarten dienen; zu diesen Verpflichtungen zählen unter anderem die EU-Vogelschutzrichtlinie und die FFH-Richtlinie,

4. mit Fach- und Naturschutzverbänden, Fachinstitutionen und -behörden sowie mit Einzelpersonen auf dem Gebiet des Greifvogel- und Eulenschutzes zusammenzuarbeiten und diese zu beraten,

5. thematisch relevante Veranstaltungen durchzuführen und Publikationen herauszubringen.

Zu den 7 Gründungsmitgliedern gehören die beiden Organisatoren des Monitorings Professor Dr. Michael Stubbe als 1. Vorsitzender und Dipl.-Biol. Ubbo Mammen als stellvertretender Vorsitzender (beide Halle/Saale) sowie Schriftführer Dr. Dirk Tolkmitt, Schatzmeister Professor Dr. Wolfgang Kirmse (beide Leipzig), Carlo Fuchs (Braunschweig), Dr. Torsten Langgemach (Buckow) und Dr. Daniel Schmidt (Mössingen).

Der Beitrag für ordentliche Mitglieder beträgt 35 Euro (nach „oben“ sind jedoch keine Grenzen gesetzt), für Familienmitglieder 15 Euro, für Schüler, Azubis, Studenten, Arbeitslose und Rentner 20 Euro und für juristische Personen (Verbände, Institutionen etc.) 70 Euro. Wir sind uns bewusst, dass der Beitrag für ordentliche Mitglieder relativ hoch angesetzt ist und dadurch möglicherweise nicht für jeden attraktiv sein wird, sehen dieses aber als notwendig an, da in einem Förderverein die Mitgliedsbeiträge nicht zum größten Teil bereits durch die Betreuung der eigenen Mitglieder aufgebraucht sein sollten. Wir hoffen in diesem Punkt auf allgemeines Verständnis und auf eine breite Unterstützung für eine Sache, die für den europäischen Vogelschutz und somit auch für den Schutz unserer gesamten Natur bereits von großer Bedeutung ist und die mit jedem weiterem Jahr noch weiter an Gewicht gewinnt.

Wer als Mitglied des Fördervereins ebenfalls mit dazu beitragen möchte, das Monitoring „Greifvögel und Eulen Europas“ zu erhalten und den Förderverein in seiner Arbeit zu unterstützen, kann sich den Aufnahmeantrag ausdrucken und ausgefüllt zurücksenden an:
"Förderverein für Ökologie und Monitoring von Greifvogel- und Eulenarten e.V." , Institut für Zoologie, Domplatz 4, PF 8, D-06099 Halle/Saale
oder direkt
brieflich oder per eMail an unseren Schriftführer Dr. Dirk Tolkmitt, Heinrich-Budde-Str. 5, D-04157 Leipzig, eMail: d.tolkmitt@vgl.justiz.sachsen.de

Natürlich sind wir auch immer an weiteren Mitarbeitern und Zählgebieten oder auch an sogar schon länger bestehenden Greifvögel- und/oder Eulen-Erfassungen interessiert. Anfragen oder Mitteilungen hierzu können ebenfalls an die oben aufgeführten Adressen oder auch an mich gerichtet werden.

Carlo Fuchs

 

6. Internationales Symposium
„Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“ 2006

Das 6. Internationale Symposium „Populationsökologie von Greifvogel- und Eulenarten“ wird, dem vierjährigen Turnus entsprechend, im Jahr 2006 wieder ausgerichtet werden. Das Symposium findet statt vom 19.-22.10.2006; Tagungsort ist wie schon 2002 wieder das Schloßhotel in Meisdorf / Harz.

Nähere Informationen zu Anmeldung und Tagungsablauf (PDF)

 

 

Pressemitteilung des NABU Landesverbandes M-V vom 17. Juni 2004
Junge Seeadler aus dem Horst gestohlen
Naturschutzbehörden bitte um Mithilfe bei der Aufklärung

Eine böse Überraschung erlebten Seeadlerschützer Mitte Mai nahe Bad Doberan in Mecklenburg-Vorpommern. Eigentlich hatten sich Peter Hauff und Frank Vökler an diesem Tag aufgemacht, um junge Seeadler kurz vorm Flügge werden zu beringen. Am Horstbaum angekommen, mussten Sie aber feststellen, dass die Jungadler verschwunden waren. Spuren am Horstbaum zeigten, dass offensichtlich jemand die glattrindige alte Buche erklommen und die zu diesem Zeitpunkt 30 bis 40 Tage alten Vögel entwendet hatte. Außerdem konnten einige hinterlassene Halteseile sichergestellt werden. Möglicherweise sind die Diebe gestört worden, denn der Horst befindet sich in einem bei Wanderern gut frequentierten Gebiet.

Nach dem DDT-Verbot vor 30 Jahren und bei gleichzeitig umfassenden Schutzmaßnahmen wie etwa Bewirtschaftungsverboten im näheren Horstumkreis haben sich die Seeadlerbestände deutlich erholt. So leben heute wieder 400 Seeadlerpaare in Deutschland, 190 davon in Mecklenburg-Vorpommern. Trotz der Bestandserholung sind die Seeadler immer noch zahlreichen menschengemachten Gefahren ausgesetzt. So werden weiterhin Adler geschossen, um sie dann auszustopfen, sie fallen für Rabenvögel gedachten Giftködern zum Opfer oder enden in Fangeisen, mit denen – ebenfalls illegal – Hühner- und Taubenhalter auf Habichtjagd gegen. Nach Untersuchungen des Berliner Instituts für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) an 120 in einem Zehnjahreszeitraum tot aufgefundenen Seeadlern sind Kollisionen mit Bahnfahrzeugen die häufigste Todesursache für heimische Seeadler. Zweithäufigste Todesursache sind Vergiftungen durch Aufnahme von Bleischrotmunition, gefolgt von Verletzungen an Mittelspannungsleitungen.

Erfreulicherweise kommen dank intensiver Bewachung Aushorstungen von Seeadlern sehr selten vor. Peter Hauff war das in seiner langjährigen Tätigkeit als Seeadlerschutzbeauftragter des Landes Mecklenburg-Vorpommern bisher noch kein einziges Mal untergekommen. Nun trug sich aber fast zeitgleich mit der Aushorstung bei Bad Doberan noch ein zweiter, sehr ähnlicher Fall nahe Schwerin zu.

Seeadler können vierzig Jahre alt werden. Den im Mai gestohlenen Vögeln droht, wenn sie überleben, also im günstigsten Fall jahrzehntelanger Freiheitsentzug in einer Voliere. Wer kann Auskunft geben, wo in den letzten Wochen junge Seeadler in Falknereien, bei Flugschauen oder bei anderen Vogelhaltern aufgetaucht sind? Hinweise – auch anonym – nimmt Frank Vökler von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Bad Doberan entgegen: Tel. 03 82 03-6 05 57, frank.voekler@lk-dbr.de.

 

Pressemitteilung des NABU Landesverbandes NRW vom 11. Oktober 2002
Illegaler Handel mit wilden Greifvögeln
NABU fordert Naturschutzbehörden zu strengeren Kontrollen auf

(Düsseldorf). Anlässlich eines aktuellen Falles des Handels mit heimischen Greifvögeln, bemängelt der Naturschutzbund NABU NRW die zu laschen Kontrollen der zuständigen Naturschutzbehörden. "Immer wieder kommt es vor, dass ausgehorstete Vögel bei den Naturschutzbehörden als eigene Nachzuchten deklariert werden", sagt Dr. Peter Wegner, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Wanderfalkenschutz des NABU NRW. "Dabei müsste die Anzahl der gemeldeten Tiere die zuständige Behörde eigentlich stutzig machen, denn häufig sind die dafür notwendigen Zuchterfolge biologisch unmöglich", so Dr. Wegner weiter. Ob es sich um Wildtiere handele, ließe sich sicher nur über Bluttests klären.

Von Falknerseite wird immer wieder behauptet, dass Greifvogelaushorstungen in Deutschland nicht mehr vorkämen, weil der Bedarf durch Zucht gedeckt würde und die Nachzuchten erschwinglich seien. Der vor dem Solinger Amtsgericht verhandelte Fall des Falkners Uwe T., dem zur Last gelegt wird über mehrere Jahre Habichte, Sperber und sogar seltene Zwergadler der Natur entnommen zu haben, um sie dann als Nachzucht anzubieten und zu verkaufen, bestätigt Greifvogelschützer in ihrer Vermutung: Der illegale Handel hat weiterhin einen erheblichen Umfang und stellt eine Bedrohung für die heimischen Greife dar. "Die Nachfrage von Falknern und Greifvogelschauen ist groß", weiß der Leiter der AG Wanderfalkenschutz. Gutgläubig oder wohlwissend würden die kräftigen Wildtiere für die eigenen Volieren eingekauft.

Wirksam verhindert werden könnte der Handel mit Greifvögeln, die der Natur entnommen wurden, nur durch eine effektivere Kontrolle seitens der Naturschutzbehörden. "Die Beringung der Tiere als Nachweis, dass sie aus Nachzucht stammen, alleine reicht nicht aus", sagt Dr. Wegner. "Nur ein DNA-Abstammungstest gibt den Behörden tatsächlich die Sicherheit, dass die von den Haltern angegebenen Zuchten auch stimmen." Der NABU fordere daher einen DNA-Test zur Klärung der Abstammung bei Greifvögeln generell vorzuschreiben. Auf dieser Basis könne dann auch die EU-Vermarktungsgenehmigung erteilt werden. Diese Genehmigung ist für den Handel mit heimischen Greifvögeln, die nach dem Bundesnaturschutzgesetz alle zu den "streng geschützten" Arten gehören, notwendig und wird nur für gezüchtete Tiere ausgestellt.

 

20. nationale Jahrestagung der AG Eulen
29.-31.10.2004 . in .Dittrichshütte / Thüringen
Eulenschutz -- Theorie und Praxis

Die Jahrestagung 2004 der AG zum Schutz bedrohter Eulen wird in Zusammenarbeit mit der Thüringer Landesanstalt für Umwelt und Geologie TLUG, dem Landesverband Thüringen des Naturschutzbund Deutschland NABU und dem Verein Thüringer Ornithologen VTO veranstaltet.

Der Tagungsort Dittrichshütte liegt in etwa 600 m ü.N.N. im Thüringer Schiefergebirge inmitten von Rauhfußkauz- und Sperlingskauz-Vorkommen und ist etwa 10 km von Saalfeld und Bad Blankenburg (Bahnanschlüsse) entfernt. Die Tagungsstätte ermöglicht preiswerte Übernachtungen mit Vollpension und je nach Bedarf auch einzelne Mahlzeiten (Bett u. Nacht in Jugendherbergsqualität 11,65 €, Bett u. Nacht mit Waschgelegenheit im Zimmer 16,40 €, jew. zzgl. Endreinigung 2,50 €; Frühstück 3,10 €, Mittag 3,60 €, Abendessen 3,60 €). In der Nähe befinden sich einige Hotels.

Bei dem Thema „Eulenschutz – Theorie und Praxis“ geht es u. a. um Monitoring bei Eulen, Schutzkonzepten, Schutzmaßnahmen bei Nisthilfen, regionale und überregionale Zusammenarbeit, Erfahrungen bei langjährigen Projekten, Datenverarbeitung sprich Datenspeicherung und Auswertung bei einzelnen Arten oder auch um einen Vergleich der Arten. Die Tagung soll besonders Fragen der Feldarbeit behandeln, den Austausch spezieller Erfahrungen fördern und praktische Vorführungen ermöglichen. Kontrollmethoden bei Höhlenbrütern, Steigtechniken aber auch die „Täterermittlung“ bei Brutverlusten sind vorgesehene Themen.

In erster Linie soll sich die 20. Jahrestagung der AG Eulen aber vor allem mit methodischen Fragen und Problemen des praktischen Eulenschutzes befassen. Es war Wunsch vieler Eulenfreunde, die vielfältigen Aspekte der Feldarbeit und auch der späteren Datenauswertung am Schreibtisch zu diskutieren. Die Organisatoren haben sich diesen Forderungen gestellt und versucht, ein Programm zu gestalten, das den Bedürfnissen vieler Tagungsteilnehmer weitgehend Rechnung trägt. Die einzelnen Themenkreise werden durch Vorträge eingeleitet und können danach ausgiebig diskutiert werden. Darüber hinaus ist es im Zeitrahmen der jeweiligen Themenkreise auch möglich, weitere unangemeldete Beiträge von allgemeinem Interesse vorzustellen. Die üblichen Projektionstechniken werden hierfür bereit gehalten, wobei wir alllerdings mit der nur knappen Zeit auskommen müssen, weshalb für die Themenkreise Grenzen gesetzt sind. Eine aktive Mitgestaltung der Tagungsteilnehmer für eine interessante Jahrestagung ist jedoch ausdrücklich erwünscht. Für längere Pausen mit den so wichtigen Gesprächen am Rande der Tagung und den Erfahrungsaustausch wurde ebenfalls genügend Zeit vorgesehen und deshalb die Abende weitgehend freigehalten.

 

Internationales Eulen-Symposium am 23.-26.10.2003
Ökologie und Schutz europäischer Eulen

Vom 23.-26.10.2003 fand in Dirnbirn, Vorarlberg / Östereich die 19. bundesweite Tagung der AG Eulen als 4. Treffen der europäischen Eulenfachleute statt. Nach Stand vom 15.10. hatten über 160 Teilnehmer gemeldet. Da die Kapazität der Tagungsstätte sogar bis zu 220 Teilnehmer fassen würde, wurde der Anmeldeschluß entgegen dem offiziellen Termin kurzzeitig noch verlängert, um neben den gemeldeten Experten insbesondere auch weiteren Interessierten, die bisher noch nicht informiert waren, die Möglichkeit zu geben, sich zur Tagung anzumelden.

Hier das umfangreiche Tagungsprogramm

 

NABU Pressemitteilung vom 16. März 2002
NABU veranstaltet niedersächsisches Steinkauz-Symposium

Auf Einladung des NABU tagte am Samstag den 16. März in Verden/Aller eine Expertenrunde von Steinkauzspezialisten. 45 Teilnehmer aus ganz Niedersachsen und dem nördlichen Nordrhein-Westfalen waren zusammengekommen, um über den Rückgang dieser kleinsten niedersächsischen Eulenart sowie die Vorraussetzungen und Möglichkeiten für vielfältige und effektive Schutzmaßnahmen zu beraten. Dieses Themenspektrum bestimmte auch die Tagungsbeiträge der Referenten. Der Vorsitzende der Bundesarbeitsgemeinschaft Eulen des NABU, Dr. Ortwin Schwerdtfeger, wies im Hinblick auf die anstehenden Aufgaben in seinem Grußwort auf das große Engagement der viele ehrenamtlichen Helfer hin. In Anbetracht der prekären Situation des Steinkauzes, sei es sinnvoll und erforderlich, die vielgestaltigen Schutzbemühungen gut koordiniert im Rahmen einer kompetenten Naturschutzorganisation durchzuführen, wie sie der NABU – in diesem Fall mit seiner Bundesarbeitsgemeinschaft Eulen – darstellt.

Biotoppflege entscheidend
Dipl.-Biologe Christian Stange aus Freiburg/ Breisgau, Koordinator des Steinkauzschutzes in Deutschland, betonte, dass - wie bei den meisten Arten – auch beim Steinkauz der Schutz und Erhalt der Lebensräume, hier besonders des extensiven Grünlandes, der Kopfbäume und der Obstbaumwiesen, von zentraler Bedeutung ist. Nur so könne die Art in Niedersachsen vor dem Aussterben bewahrt und gefördert werden. Dorothee Schneider-Höke, Naturschutzbeauftragte des Landkreises Verden, bezeichnete den Steinkauz als "Leitart" für die Erhaltung des Wesertals mit seinen Grünland- und Heckenstrukturen. Für den Erfolg des Steinkauzschutzes und für den Erhalt der Steinkauzpaare in an ihren Brutplätzen in der Verdener Weserniederung ist die Sicherung des dorfnahen beweideten Grünlandes und der alten Obstbaumwiesen von ganz entscheidender Bedeutung.

Nahrungsflächen müssen vorhanden sein
„Diese für den Steinkauz enorm wichtigen Nahrungsflächen sind heute nur noch in grenzwertiger Ausdehnung und Ausprägung vorhanden und müssen unbedingt geschützt werden“, meinten übereinstimmend Antje Mahnke-Rithoff von der Unteren Naturschutzbehörde Verden und Carlo Fuchs, Eulenspezialist aus Braunschweig und neben dem ausrichtenden NABU Verden Co-Organisator der Tagung. Gespräche mit den Gemeinden, besonders in Bezug auf die Bauleitplanung und die Berücksichtigung des Steinkauzschutzes bei der Fortschreibung von Landschaftsrahmenplänen seien von ganz besonderer Notwendigkeit, falls uns die Vogelart auch in den nächsten Jahrzehnten noch erfreuen soll. "Wir haben in Niedersachsen derzeit eine ganz besondere Verantwortung für den Steinkauz. Nach aktuellem Kenntnisstand haben wir wahrscheinlich nur noch maximal 200 Brutpaare."

Beutefang im Laufen
Zuvor wies Dr. Klaus-Michael Exo vom Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven (Vogelwarte Helgoland) auf die besondere Lebensweise des ursprünglich vor allem in Steppen beheimateten Vogels hin, der mit seinen ungewöhnlich langen Beinen meist seiner Beute auf dem Boden nachläuft. Diese besteht vor allem aus Insekten aller Art, aber auch Mäusen, kleinen Vögeln und vor allem Regenwürmern, die 60 Prozent der Futtermenge für die Jungenaufzucht ausmachen. Dies ist jedoch nur auf einer kurzgehaltenen Vegetationsdecke möglich. Als Brutplatz dienen hierzulande Höhlen in Kopfbäumen und Gebäuden, wobei Steinkäuze in ihrem Revier mehrere Unterschlupfmöglichkeiten benötigen, berichtete der Wissenschaftler aus seiner Forschung. Die größte Gefahr für Steinkäuze sieht Exo im Grünlandumbruch und der Rodung von Obstwiesen und Kopfbäumen durch die Landwirtschaft oder die Verbauung der Flächen. Auch das Abdichten von als Winterunterstand genutzten Scheunen sowie offene Viehtränken, in denen oft junge Steinkäuze ertrinken, tun ihr übriges.

Förderprogramm für Steinkäuze in den Landkreisen
Notwendig sind Bestandsaufnahmen von Steinkäuzen, Kopfbäume, Obstwiesen und Grünland, wobei insbesondere letzteres oft nicht mehr in ausreichender Menge vorhanden ist, so die einhellige Meinung auf dem Fachtreffen. Positiv ist auf jeden Fall die zunehmende Zahl von Landkreisen zu vermerken, die ihre Verantwortung für die Pflege von Kopfbäumen und Obstbaumwiesen sowie für Neuanpflanzung von Hochstämmen erkannt haben. Einigkeit herrschte bei den Tagungsteilnehmern darüber, dass großflächige Förderprogramme von Nöten sind, wie dies beispielsweise der Landkreis Verden vorbildlich praktiziere. "Das notwendige Landschaftspotenzial für den Steinkauz ist durchaus da", so Dr. Exo von der Vogelwarte.

Obstbaumwiesen als Lebensraum für Steinkäuze
Sabine Fortak von der Arbeitsgemeinschaft Streuobst aus Königslutter und Norbert Haiduk vom Landschaftspflegeverband des Landkreises Wolfenbüttel zeigten die wichtigsten Aspekte zum Thema Obstbaumwiesen auf. So sind in Südostniedersachsen die Steinkäuze aufgrund des intensiven Ackerbaus bereits verschwunden. Nur auf den Obstbaumwiesen könnten sie noch einen Lebensraum finden. So wird im Raum Wolfenbüttel / Braunschweig ein Pflege- und Vermarktungskonzept auf regionaler Ebene praktiziert, bei dem durch die Vermarktung reinen Streuobstwiesen-Apfelsaftes der Erhalt, die Pflege und Neuanlagen von Streuobstwiesen finanziert wird. Entscheidend hierbei ist, dass der in Sonderpressungen gewonnene hochwertige Apfelsaft auch einen ausreichenden Bekanntheitsgrad erreicht und so genügend Abnehmer findet. Angeboten zum Selbstkostenpreis und erhältlich bei den Naturschutzverbänden oder in vielen Naturkostläden, „hat allein der unvergleichliche Geschmack bisher noch jeden überzeugt“ weiß Norbert Haiduk. Zur Vermittlung oft fehlender Kenntnisse bei der Pflege von Hochstammbäumen werden von den Naturschutzverbänden zudem regelmäßig Baumschnitt-Kurse angeboten, die in der regionalen Umweltzeitung des Umweltzentrums Braunschweig veröffentlicht werden.

 

Pressemitteilung der NABU-Bundesarbeitsgemeinschaft Stromtod vom 24. September 2002
NABU-BAG Stromtod wertet Vertragsstaatenkonferenz der Bonner Konvention als Erfolg
Dr. Haas: "Resolution zur Vorbeugung
gegen den Vogeltod durch Killermasten verabschiedet"

(Bonn.) Auf der 7. Vertragsstaatenkonferenz der Konvention zum Schutz wandernder Tierarten (CMS) in Bonn konnte nun eine Resolution zur Vorbeugung von Vogelverlusten durch Killermasten verabschiedet werden, die hoffentlich international einiges bewirken wird. Mehr dazu - über www.nabu.de > Artenschutz > Vogelschutz, einschließlich der Broschüre, die wir zur Konferenz erarbeitet haben (Vorsicht:Stromschlag! bzw. Caution: Electrocution!). Auf S. 13 - 17 haben wir Entschärfungsvorschläge für gefährliche Masten vorgestellt, die sich seither bewährt haben - den aktuellen Stand der Technik, der zukünftig bei Entschärfungsmaßnahmen unbedingt beachtet werden sollte. Darüber hinaus sind wir an einem ständigen weiteren Erfahrungsaustausch und an Verbesserungen dieses Maßnahmenkatalogs interessiert.

Der Maßnahmenkatalog ist noch erweiterungsbedürftig:
1.So kennen wir noch keine seither praktizierte Methode bzw ein Maßnahmenbündel, das Schaltermasten mit hinreichend hoher Sicherheit entschärfen kann. Verbesserungsmaßnahmen sind vorgestellt, die aber noch nicht voll befriedigen. Optimal wäre, die Schalter nach unter hängend unter der Traverse anzubringen. Das wird aber nur sehr selten praktiziert, anbeblich gibt es technische Probleme.
2. Bei Metall- und Spannbetonmasten mit Abspannisolatoren gab es auch nach Anbringung der hier vorgeschlagenen Maßnahmen (Anbringung von Metallbesen und zusätzlich Abstandhalter zwischen Mast und Isolator, um den geforderten Mindestabstand zwischen Sitzplatz und Stromdraht zu gewährleisten) einzelne Verluste. Der Mechanismus dieser Unfälle ist nach unseren Recherchen so zu erklären: Wenn der Stromleiter an doppelten Abspannisolatoren befestigt ist, sind die beiden Isolatoren durch ein starkes wagrechtes Metallteil verbunden, an dem der Leitungsdraht befestigt ist. Dieses relativ glatte Metallteil wird gerne als Landeplatz benutzt. Der abgleitende Vogel überbrückt den Abspannisolator und wird electrocutiert - s. auch Aufn. von W.Feld, s. 4 unten in der Broschüre. D.Schneider übersandte mir nun ein frischtotes Uhuweibchen, das nach einem Landeversuch auf einem solchen Metallteil elctrocutiert hängen blieb. G.Fiedler fotografierte einen Storch, dem es gelang, auf einem solchen Metallteil sicher zu landen und zu übernachten. Eine solche Sitzplatzwahl ist sicher nicht sehr selten. Hier müssen noch zusätzliche andere Entschärfungsmaßnahmen entwickelt werden!

Die BAG bittet weiterhin um Meldung von Stromschlagfällen, um zunehmend die Beachtung des "Stay of the Art" bei Entschärfungsmaßnahmen durchsetzen zu können. Das war in der Vergangenheit leider häufig nicht der Fall, viele Millionen Mark wurden für völlig wirkungslose Maßnahmen verschleudert, in manchen Regionen (z.B. in Bayern) heute noch.

Die Frage, die noch vordringlich zu kären ist:
wurden an entschärften Masten (Broschüre S. 15 rechts oben) auch Stromschlagfälle bekannt, wenn die Leitungsdrähte wie üblich an einzelnen Isolatoren aufgehängt waren? Bitte solche Fälle an uns melden !!!
Adresse: Dr. Dieter Haas, NABU-BAG Stromtod, Zillhauserstr. 36, D-72459 Albstadt, Tel. 07432/14411, Fax: 07432/14310, eMail: DGHaas@web.de

Dieter Haas
(Leiter NABU-BAG Stromtod)

 

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